29. Dezember 2010

Die verlassene Geschichte - Andres Ibanez

Kurzbeschreibung:
Prinz Adenar ist von einer schrecklichen Krankheit befallen: der Langeweile. Also reist er nach Floria, um seine Seele zu suchen. Dort muß er feststellen, daß seine gesamten Erinnerungen aus einem Buch zu stammen scheinen, das alle Florianer kennen. Auf der Suche nach der Wahrheit kommt Prinz Adenar einem Geheimbund auf die Spur...

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Ein Buch vom Grabbeltisch, und für knapp 3,00 € wars auch okay. 
Die Geschichte beginnt wirklich vielversprechend und auch die Ideen des Autors sind sogar erstmal recht innovativ. Prinz Adenar lebt in einer Welt, die fast schon perfekt ist und sehr detailreich und liebevoll beschrieben wird. Doch er erkrankt und muss sich auf die Suche nach seiner Seele begeben. So weit, so gut. Aber ab dem Moment, wo Adenar in die Gesellschaft der neuen Welt, in die er - per Transportkugeln von Feen erschaffen - gelangt gerät, wird das Buch einfach langatmig und sehr vorhersehbar. Der Protagonist wird einem nicht wirklich sympathisch, besonders da er sich unsterblich in die Mörderin seines Vogelfreundes verliebt... sehr, sehr merkwürdig. Das Schlimmste aber ist, dass das Buch einfach aufhört und wohl auch kein Folgeband in Planung ist. Es ist in etwa so, als würde "Herr der Ringe" in Bruchtal enden...

Die Geschichte hat definitiv Potential, verschenkt aber leider sehr gute Ideen und driftet in die Einheitssuppe der Fantasy ab.

Schwache 5 von 10 Punkten.

22. Dezember 2010

Wir sind keine Engel (1955)

Kurzbeschreibung:
Drei Knastbrüder entkommen der Teufelsinsel und schleichen sich bei einer französischen Kaufmannsfamilie ein. Schließlich befreien sie diese von ihrem nervig-bösen Onkel...

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Ein Film, der einfach jedes Jahr zu Weihnachten dazu gehört, wie der Weihnachtsbaum, die Geschenke und Fondue. Ich würde sagen, dies ist mit Abstand der beste Film, den ich je gesehen hab. Einfach ein wundervoller, herzerwärmender Klassiker mit grandiosen Schauspielern. Sir Peter Ustinov in einer seiner besten Rollen, aber auch Humphrey Bogard und Aldo Ray spielen göttlich. Allein die herrliche Szene als per Kartenspiel ausgelost wurde, wer nun Vetter Andre vor der verloren gegangenen Schlage Adolf warnen soll. Schön, dass auch diese am Ende ihren wohlverdienten Heiligenschein erhält.

Jedem, der diesen Film noch nicht gesehen hat kann ich nur empfehlen: Guckt ihn euch an, es lohnt sich. Ein Weihnachtsklassiker, wie er höchstens noch mit "Ist das Leben nicht schön" zu vergleichen wäre, nur viel, viel  lustiger.

Ich vergebe die maximale Punktzahl von 10 von 5 Sternen. 


Stein und Flöte - Hans Bemmann

Kurzbeschreibung:
Die Geschichte von Lauscher, der falschen Freunden folgt, Unschuldige aus Ungeduld und Gedankenlosigkeit verwundet, Frauen liebt, die sich in Wolf und Falke verwandeln, jedoch von einer erlöst wird, deren Augen wie sein magischer Stein schimmern, gehört nicht in die Kategorie der Phantastischen Romane mit ihren Helden, die unverändert von Abenteuer zu Abenteuer fortschreiten. Dies ist ein Entwicklungs-, ein Bildungsroman. Lauscher sucht und lernt und zweifelt, muss das Warten lernen und die wahre Liebe, und vor allem: dass ein Mensch niemals ein Ziel erreicht, ohne nicht im gleichen Augenblick zu begreifen: "...und das ist noch nicht alles!"

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Ein richtig dickes Buch, kleine Schrift auf hauchdünnen Seiten. Aber da ich schon so viel Gutes über dieses Buch gehört hatte, musste ich es doch einmal versuchen. Was soll ich sagen, anfangs war ich wirklich begeistert. Die ganze Geschichte war so märchenhaft und wundervoll erzählt. Viele Geschichten und Erzählungen, Gedichte und Lieder reihten sich aneinander und obwohl Lauscher eigentlich viel erlebt, hatte man nie das Gefühl, dass die Handlung voran-getrieben wird. Anfangs ist dies auch wirklich schön, ja fast ein wenig beruhigend und genau das Richtige um dem Alltagsstress und der Hektik zu entgehen.
Das erste Buch war auch wirklich spannend und man hat mit Lauscher gelitten und sich an der Handlung erfreut. Leider ist aber das gesamte Werk nicht nach dem ersten Buch  zu Ende. Im zweiten Buch sucht Lauscher weiter nach seinem Ziel und manchmal will man ihm schon gern die ein oder andere Ohrfeige verpassen, weil er sich gar so dumm anstellt. Irgendwie lernt er überhaupt nichts, weder von verschiedenen Ereignissen, Weggenossen oder aus den eigenen Fehlern. Es ist keinerlei Entwicklung zu erkennen. Das macht unseren Protagonisten leider immer unsympathischer. Nach gut der Hälfte des Gesamtwerkes habe ich es leider vor Langeweile nicht mehr geschafft weiterzulesen und das doch recht gewichtige Buch zurück ins Regal gestellt. Im Moment interessiert es mich einfach nicht, wie es weitergeht, vielleicht, irgendwann mal lese ich weiter. Bis dahin widme ich mich lieber Büchern, bei denen ich nicht das Gefühl habe, ich verschwende meine Zeit.
Schade, es begann so vielversprechend, ließ aber nach dem ersten Buch rapide nach.

Da ich mich aber anfangs doch ganz gut unterhalten hab, gibts 3 von 5 Sternen.

4. August 2010

True Blood

Kurzbeschreibung:
Sookie Stackhouse arbeitet als Kellnerin in einem Restaurant in Bon Temps im tiefsten Louisiana. Sie verfügt über die Fähigkeit, die Gedanken anderer Menschen zu "hören". Nachdem aus Japan stammender Blutersatz den Vampiren erlaubt, ihre Särge zu verlassen und als ganz normale Mitbürger zu leben, taucht eines Tages der zwar 173 Jahre alte, aber sehr attraktive Vampir Bill Compton in dem Restaurant auf. Sookie fühlt sich sofort zu ihm hingezogen, denn seine Gedanken bleiben ihr verborgen. Die übrigen Provinzler zeigen sich allerdings weniger tolerant, was die Einbürgerung der ehemaligen Blutsauger angeht.
Nach den Stackhose-Romanen der Autorin Charlaine Harris

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Ich hab die HBO-Serie nun endlich gesehen und bin begeistert.
Mir gefällt besonders, dass die Hauptgeschichte um Sookie und Bill sehr nah an dem Buch "Vorübergehend tot" anlehnt. Die Nebenstränge wie Jason, Tara oder Eric sind zwar dazu geschrieben, machen die Serie aber nicht schlechter, ganz im Gegenteil.

Im Gegensatz zu vielen anderen finde ich die Hauptdarstellerin Anna Paquin überhaupt nicht gut. Im Buch ist Sookie eine typische Mary Sue: Wunderschön und von allen Männern heiß begehrt. Bei A.P. suche ich verzweifelt nach irgendetwas, was ich an ihr schön finden könnte. Ihre Waden sind ganz hübsch, werden aber zu selten gezeigt. Nein, meines Erachtens eine völlige Fehlbesetzung. Bill hingegen find ich fantastisch besetzt. Sam ist mir zu schön (wenn der Sam aus den Büchern so gut ausgesehen hätte, wäre Sookie ihm doch direkt auf Seite 3 schon verfallen...) und Jason nicht schön genug. Eric, boah, den hab ich mir ja viiiieeeel attraktiver vorgestellt. So eine Art Paul Bettany mit langen Haaren Das wäre ja mal was... aber sowas ist ja auch immer Geschmackssache.

Die gesamte Stimmung in der Serie ist toll, man kann richtig den engstirnigen Kleingeist einer amerikanischen Kleinstadt spüren, wo jeder jeden kennt und man nie wissen kann, ob der beste Freund nicht doch der Serienkiller ist...
Das Intro finde ich teilweise schon etwas eklig. Besonders die Stelle, wo der Fuchs verwest. Muss das denn sein?? Die Musik wiederum ist großartig. Mir gefällt besonders, dass beim Abspann immer ein anderes, cooles Lied läuft. Leider ist der Soundtrack (auf CD) nicht halb so gut, wie in der Serie.

Ich hab mir jetzt erstmal den zweiten Band (als Buch) bestellt, denn bevor ich mir die zweite Staffel anseh, möchte ich lieber erst das Buch lesen...

Inception


Eigentlich bin ich nur mit in diesen Film gegangen, weil mein Süßer so begeistert von den Trailern war und regelrecht darauf brannte, endlich diesen Film zu gucken (ich glaub,nur auf Tron 2 freut er sich noch mehr...).

Und was soll ich sagen, der Film ist einfach fantastisch. Obwohl ich ja größter Hasser von Verfolgungsjagden bin und schon Angst hatte, ich könnte der Handlung nicht folgen (selbst James Bond ist meist zu kompliziert für mich), hab ich Inception von der ersten bis zur letzten Minute genießen können.

Man sollte in der Tat nicht zwischendurch rausgehen, aber sonst ist es überhaupt nicht kompliziert, den Film zu verfolgen oder zu verstehen. Die Handlung ist sehr komplex, und man darf sich kein Detail entgehen lassen, aber dafür wird man mit einem tollen Ende belohnt, über das man noch lange grübeln und diskutieren kann.

Besonders gut hat mir Ellen Page gefallen, sie ist einfach zuckersüß und schon seit ReGenesis eine meiner Lieblingsschauspielerinnen. Aber selbst Leo DiCaprio zeigt eine solide Leistung und hat sich m.E. spätestens nach dem Film in die Liga der ernstzunehmenden Schauspieler eingereiht. Toll waren auch Joseph Gordon-Levitt, der mit toller Mimik die Spannung des Films ein wenig aufgelockert hat und Tom Hardy. Über die beiden musste ich am meisten lachen.

Achja, der Soundtrack. Sehr bombastisch, mitreißend und gewaltig. Fast kaum zu glauben, dass das der selbe Komponist ist, der auch die Musik für "König der Löwen" oder für "Besser gehts nicht" geschrieben hat.

Ich kann nur jedem, der auf anspruchsvolle Actionfilme steht, empfehlen, sich Inception anzusehen.

# 9

Kurzbeschreibung:
Eine übergreifende Maschine, bekannt unter dem Namen "Die große Maschine", hat sich zusammen mit allen anderen Maschinen der Menschheit bemächtigt und diese restlos ausgelöscht. Doch unscheinbare kleine Wesen aus Stoff, erfunden von einem Wissenschaftler in den letzten Tage der menschlichen Existenz, haben sich zu einer Mission zusammengeschlossen: in der Postapokalypse zu überleben.
Nur eines von Ihnen, Nummer 9, hat die notwendigen Führungsqualitäten, um alle gemeinsam gegen die Maschinen aufzubringen.
Mit dem gleichnamigen animierten Kurzfilm wurde Regisseur Shane Acker 2004 für den Academy Award nominiert. Nun hat er die Geschichte zu einem abendfüllenden Kinofilm erweitert. Unterstützung fand der Newcomer bei niemand Geringerem als Tim Burton (Nightmare before Christmas) und Timur Bekmambetov (Wanted). Herausgekommen ist ein actionreicher und intelligenter Puppenfilm für Erwachsene, der trotz klarer Tim-Burton-Handschrift eigenständig geblieben ist.

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Ein Film, ganz nach meinem Geschmack.
Niedliche Stoffpüppchen in einer düsteren, schwarz-weißen Welt. Die Handlung drückt mal nicht auf die Tränendrüse, wie in so vielen Animationsfilmen, und einen erhobenen Zeigefinger hab ich auch nicht feststellen können. Ein wenig geht die Welt in Richtung Steampunk und die Maschinen sind wirklich teilweise sehr gruselig. Man merkt schwer den Einfluss von Tim Burton... Für Kinder sicherlich nicht geeignet.

Viele Elemente sind in der Tat an bereits bekannte Filme angelehnt, so erkennt man eindeutig die ATST der (originalen und einzig wahren) Star-Wars Trilogie bzw. die Tripods aus Krieg der Welten.

Der Original-Kurzfilm, der auch auf der BluRay enthalten ist, ist tatsächlich die 5-Minuten-Version des Kinofilms, wer also wenig Zeit hat, kann sich damit behelfen und trotzdem mitreden. Allerdings entgehen einem dann tolle Bilder und eine düstere, beklemmende Stimmung, die sich den ganzen Film über hält. Selbst das Ende ist zwar irgendwie Happy Happy, aber man geht nicht mit dem Gefühl der Zufriedenheit aus dem Film. Ein bisschen Endzeitschmerz nimmt man doch mit...

Dennoch, allein für die liebevolle Gestaltung der neun Püppchen (man sieht schon an der Detailgenauigkeit, in welcher Reihenfolge sie entstanden sein müssen, auch ohne die Rückennummer zu kennen) und der recht morbiden Gesamtstimmung gibts von mir 4,5 Sterne.

11. Juni 2010

Geisterhafte Grotesken - Fabienne Siegmund (Hrsg.)

Kurzbeschreibung

Sie sind aus Stein. Schmücken und zieren die Fassaden unserer Kirchen und Häuser. Leiten das Regenwasser von ihnen ab. Vertreiben den Teufel und sein Gefolge.
Wasserspeier.

Doch sind sie wirklich nur in Stein geschlagene Figuren, starr und leblos?

23 Autoren beweisen in ihren unheilvollen, düsteren, traurig-romantischen und bösen Geschichten, dass Stein oftmals lebendiger ist, als es den Anschein hat…
Mit Beiträgen von Johannes Harstick, Tabea Petersen, Wiebke Beyer, Christoph Marzi, Torsten Scheib, Chris Lind, Miriam Weeke, Tanya Carpenter, Julia Müller, Christoph Hardebusch, Lisa Wagner, Susanne Wolff, Madlen Walther, derhank (Hank), Katharina Seck, Ruth M. Fuchs, Daniela Perndl, Chris Schlicht, Melanie Brosowski, Vincent Voss, Diana Kinne, Oliver Plaschka und Fabienne Siegmund.

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Nachdem ich schon lange auf diese Anthologie gewartet hab, war ich sehr gespannt, ob der Inhalt auch meinen Erwartungen entsprach. Ich muss sagen, es geht. Teils sind die Geschichten wirklich sehr gut, teils merkt man schon, dass es größtenteils Hobbyautoren sind, die den Löwenanteil des Buches ausmachen. Aber auch große Namen der Fantasy wie Christoph Marzi oder Christoph Hardebusch haben sich in dieser Anthologie verewigt.
Manche Geschichten gefallen mir sehr gut, manche sind einfach nur nett zu lesen und manche haben zwar eine gute Idee, diese ist aber nicht so umgesetzt, wie es hätte sein können... Aber die Geschmäcker sind verschieden, und bei 23 Kurzgeschichten ist auf jeden Fall für jeden Geschmack die richtige Geschichte dabei.

Leider hat in diesem Buch das Lektorat und der Satz völlig versagt (Sorry Treogen). Mal abgesehen von dem erzwungenen Blocksatz, bei dem teilweise die Lücken zwischen den einzelnen Wörtern größer sind als die Wörter selbst und dies den Lesefluss enorm stört, finden sich auf fast jeder Seite mindestens ein bis zwei Schreibfehler. Seien es falsch gesetzte Satzzeichen, zusammengeschriebene Wörter (das sehr häufig vorkommende Wort "Gargoyle" wird sehr gerne mit dem darauffolgenden Wort zusammengeklebt, ärgerlich!) oder Rechtschreibfehler. Bei einem Lektorat von fünf Personen m.E. eine mangelhafte bis ungenügende Leistung. Und auch der Satz ist, wie gesagt, mehr als dürftig. Silbentrennung ist auch in Büchern erlaubt, ehrlich!

Positiv hervorzuheben sind allerdings die Zeichnungen. Sehr liebevoll und detailliert gezeichnet ist zu jeder Geschichte unter dem Titel eine schwarz-weiße Zeichnung abgebildet, die offensichtlich auch explizit für die jeweilige Geschichte gezeichnet wurde, da das Motiv in der Handlung stets wiederzufinden ist.

Mein Fazit: Wenn man sich für Gargoyles und Chimären interessiert, ist dieses Buch auf jeden Fall ein Muss. Es gibt auf dem deutschen Markt kein Buch, dass so viele verschiedene Geschichten über dieses Thema beinhaltet. Über das Layout mag man sich ärgern, aber vielleicht ist die zweite Auflage ja korrigiert, dann gibt es auch von mir die volle Punktzahl.

So leider nur 3 von 5 Sternen 

8. Mai 2010

Der Kristall des Chaos - Jennifer Fallon

Kurzbeschreibung
Die Gezeitenherrscher haben sich in Jelidia versammelt, um ein Tor zu einer anderen Welt zu öffnen. Dazu müssen sie jedoch zunächst den Chaoskristall finden, der sie nach Amyrantha gebracht hat. Ihre Suche führt sie nach Glaeba, wo die Herzogin Arkady von dem Unsterblichen Jaxyn gefangen gehalten wird. Kurz darauf gelingt Arkady die Flucht, und auch die Herzogin begibt sich auf die Suche nach dem magischen Kristall. Mit seiner Hilfe hofft der Unsterbliche Prinz Cayal, seinem Leben endlich ein Ende setzen zu können. Doch niemand weiß, wohin das geheimnisvolle Tor zwischen den Welten führen wird.

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Erstmal vorab, der letzte Band der Gezeitenstern-Saga von Jennifer Fallon polarisiert. Liest man bei Amazon die Rezensionen, so würde man sich das Buch wahrscheinlich nicht mehr unbedingt kaufen, aber wie gut, dass man sich selbst eine Meinung machen kann. Mir wäre ein krönender, ja nahezu genialer Abschluss einer innovativen Fantasy-Reihe entgangen.

In jedem Band dieser Saga gab es zum Ende hin eine richtig große Überraschung. Sei es, dass ein neuer Unsterblicher offenbart wurde, oder man endlich erfuhr, wer der ominöse Gefangene ist. Doch der letzte Band toppt alles dagewesene um Längen. 
Eigentlich fand ich Arkady als Protagonistin nie sehr spannend. Ihre Geschichte war schön erzählt, doch wirklich berührt hat sie mich nicht. Spannender fand ich die Gezeitenfürsten, ihre Probleme und Intrigen; selbst das Schicksal der Crassii hat mich mehr interessiert. Dennoch hat mich diese Saga in ihren Bann gezogen, wie es kaum eine andere Fantasy-Reihe geschafft hat. 
Der vierte Band setzt eigentlich die Geschichte in gewohnter Weise fort und man erlebt auch hier noch die ein oder andere Überraschung. Der wirkliche Knaller kommt dann aber ab Seite 532. Plötzlich steht die gesamte Geschichte in einem völlig neuen Licht da und man weiß grad selbst nicht mehr, ob man Männchen oder Weibchen ist. Holla!! Man kann kaum etwas darüber schreiben, ohne zu spoilern, aber ich kann soviel verraten: Es lohnt sich! 

All die Kritiken bei Amazon, die von einem überhasteten Ende, bedingt durch die Zeitnot des Abgabetermins sprechen, kann ich wirklich nicht verstehen. Das Ende musste genauso passieren, wie es Frau Fallon zu papier gebracht hat. Alles andere wäre wahrscheinlich der Saga nicht würdig gewesen. Und bis auf das kleine Verständnisproblem des Namens, hat mir das Ende zu 200% zugesagt. Es war großartig und man kommt ganz schön ins Grübeln. Sehr schlau, Frau Fallon.

Die Zeit des Wartens zwischen den Erscheinungsterminen zog sich wie Kleister, und am Veröffentlichungstag hatte ich schon meist die Hälfte des Buches verschlungen (nun weiß ich, wie es all den Harry-Potter-Freaks ging...). ich hoffe sehr, dass es vielleicht noch weiter geht. Irgendwie. Luft dafür, hat sich die Autorin ja gelassen. Vielleicht auch einfach ein Spin-off, der sich mehr um die Zurückgelassenen dreht. Vielleicht auch eine Geschichte der Crassii. Möglichkeiten gibt es nun wahrlich genug. 

Ich bin ein wenig traurig, dass es nun vorbei sein soll, dennoch wissen wir ja nun, vorbei ist es mit den Gezeitenfürsten nie, denn sie sind unsterblich...

5 von 5 Sternen!!

5. April 2010

Kurzbeschreibung
ein Segelkurs kann wirklich sehr aufregend sein - und lustig dazu. Und auf jeden Fall ist er manchmal sinnvoller als eine Kontaktanzeige ... Judith verliebt sich unsterblich in den Segellehrer, den sie irrtümlicherweise für eine moderne Ausgabe von Käpt'n Sparrow hält. Rebecca sehnt sich nach einem aufregenden Seitensprung auf hoher See, nur Bille möchte wirklich Segeln lernen. Und nebenbei ihren unerträglichen Freund eifersüchtig machen. Mit von der Partie auf der stürmischen Ostsee: alte und junge Seebären, Ehepaare mit erstaunlichen Macken und jede Menge Fisherman's Freind extra strong. Eine verwickelte, sehr witzig erzählte Liebesgeschichte, bei der sich auch Landratten bestens amüsieren werden.

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Der Nachfolgeband des Bestsellers "Männer und andere Katastrophen" ist m.E. noch lustiger. Es sind ca. 1 1/2 Jahre vergangen, aber wirklich reifer ist keine der Protagonistinnen geworden. Rebecca, Judiths Schwester ist nun "das Mutti"  und möchte ein bisschen Abwechslun gin ihren Alltag bringen. Womit geht das besser, als mit einem Segelkurs... Auch Bille, die immer noch mit der schlechten Kopie von Pat Bateman zusammen ist, ist dabei, und so nimmt das Schicksal seinen Lauf. 

Erst dachte ich, ohje, ein Segel-Roman. Wo ich doch gar kein Wassertyp bin. Aber Kerstin Gier wirds schon richten. Und ich hab mich nicht getäuscht, dieser Band ist sogar noch lustiger. Die Figuren sind mal wieder liebevoll überzeichnet, der Sprachwitz erwartungsgemäß ausgesprochen lustig und man lernt sogar noch das ein oder andere Segelmanöver. Von der "neuen" Rechtschreibung ganz zu schweigen.
Ich hab dieses Buch mal wieder in einem Rutsch durchgelesen (auch mal wieder bis 3:00 Uhr nachts), und freue mich, dass ich noch einige Gier-Bücher vor mir hab.

Ach, und auch auf jeden Fall immer die Danksagungen lesen, lohnt sich!!

Männer und andere Katatrophen - Kerstin Gier

Kurzbeschreibung
Judith, 26, ist ziemlich unzufrieden. Ihr Freund kümmert sich nur noch um Sport und andere Frauen, das Studium und den Bürojob hat sie satt, und die Männer, mit denen sie sich trösten möchte, sind die reinsten Katastrophen. Auch ihren Freundinnen ergeht es nicht besser: Susanna hat alle Prinzipien über Bord geworfen und sich dem Mammon zuliebe mit einem gefräßigen Langweiler eingelassen, Katja wird von ihrem Freund belogen und betrogen, und Bille verliebt sich ausgerechnet in einen notorischen Angeber. Wie sie von einem Desaster ins andere schliddern, wird bis zum überraschenden Ende witzig, spritzig und spannend erzählt. Die Suche nach dem Traummann wird für Judith zum grotesk-komischen Abenteuer.

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Eins der früheren Bücher von Kerstin Gier, welches sogar mit Heike Makatsch in der Hauptrolle verfilmt wurde.
Der Humor ist zwar nicht so genial wie in ihren späteren Büchern, aber auch hier sieht man bereits ihr unglaubliches Talent der Beobachtung und Darstellung von Situationen, die jeder im Alltag erlebt, sich aber nicht weiter drum kümmert. Kerstin Gier schafft es immer wieder daraus sehr lustige Situationen zu kreieren, mit denen sich jeder sofort identifizieren kann. Die veschiedenen Typen von Männern (und auch Frauen) sind zwar ein wenig überzeichnet, aber das macht sie ja auch so liebenswert. Ihr Humor ist einfach unübertroffen, und ihr Sprachwitz großartig.

Und ich persönlich liebe es besonders, dass die Geschichte wieder in Köln spielt. So hat man doch immer wieder hier und dort ein kleines Aha-Erlebnis...

Btw, der Roman "Fishermans Friend in meiner Koje" ist der Nachfolgeband, und sogar noch lustiger!


 

20. März 2010

Gegensätze ziehen sich aus - Kerstin Gier

Kurzbeschreibung
Was macht Frauen glücklich? Schokolade, die Kraft positiver Gedanken oder schöne Schuhe? ­- Mit der Boutique Pumps und Pomps kann die MÜTTER-MAFIA, die kreative Gegenbewegung zu allen Super-Muttis, sich bald alle Träume selbst erfüllen. Hier gibt es nicht nur traumhafte Stilettos, wunderschöne Stiefel und köstlichen Cappuccino, sondern auch die besten Tipps in Herzensangelegenheiten. Und die kann Constanze, genannt DIE PATIN, selber gut gebrauchen. Denn die Zukunftspläne ihrer ganz großen Liebe Anton passen leider so gar nicht zu ihren eigenen ... Wie groß muss die Liebe sein, um mit anstrengenden Eltern, eifersüchtigen Töchtern und dem Wunsch nach mehr Nähe fertig zu werden?

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Der dritte Teil der Mütter-Mafia-Reihe schließt nahtlos an Band zwei "Die Patin" an. Sowohl inhaltlich, wie auch mit dem unschlagbaren Humor. Es geht weiter in der Insektensiedlung und Constanze gerät auch diesmal wieder in einige Schwierigkeiten, die sie sich zum größten Teil selbst schafft. Ihre Beziehung mit Jaguarmann Anton entwickelt sich, und das nicht immer zu Constanzes Wunsch. Ihre Eltern kommen aus Pellworm zu Besuch, was natürlich auch zu skurrilen und mehr oder weniger peinlichen Momenten führt. Die Mütter-Society hat ihre soziale Ader entdeckt und verstrickt sich dadurch auch in äußerst amüsante Situationen...
Insgesamt ist dieser Band zwar nicht der lustigste der Mütter-Mafia, aber auf jeden Fall wieder sehr lesenswert. Man will einfach wissen, wie es weiter geht. Die Handlung an sich wird nicht wirklich weitergetrieben, auch wenn ganz am Ende doch noch was Überraschendes passiert, aber man erlebt den Alltag der bereits liebgewonnenen Personen mit und durch Giers unübertroffen lustige Schreibweise vermisst man auch gar nichts. Ich glaub, die Frau könnte auch eine Speisekarte schreiben, und man würde sich bepinkeln vor lachen...

4 von 5 Sternen, da ich schon noch Besseres von ihr gelesen hab.

15. März 2010

Ginster und Schwert - Kerstin Tomiak

Kurzbeschreibung

Ein erbitterter Krieg – eine große Liebe

Die Kriege zwischen den Adelshäusern York und Lancaster verwüsten das Land. Richard von Gloucester hat seinem Bruder und König ewige Treue geschworen. Daran hält er fest, auch wenn er dadurch seine große Liebe Anne verlassen muss. Doch trotz Verrat, Intrigen und ihrer Hochzeit mit einem anderen kann Richard Lady Anne nicht vergessen.

Ein farbenprächtiger historischer Roman aus dem England des 15. Jahrhunderts.

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Ein Buch über die Rosenkriege. Natürlich, wenn man sich ein bisschen mit Geschichte auskennt, weiß man, dass dieses Buch nicht unbedingt ein Happy End hat. Dennoch ist die Geschichte über die Liebe zwischen Richard von Gloucaster und Anne, der Tochter des "Königmachers" Warwick sehr schön und stimmungsvoll erzählt. Erzählt wird aus der Sicht von Anne, jedoch nicht in der Ich-Perspektive. Da es offensichtlich nicht wirklich detaillierte belegte historische Hintergründe existieren, kann ich auch nicht viel über die Authentizität des Romas sagen, kann mir aber gut vorstellen, dass es so gewesen sein kann. 
Die Autorin schreibt in einem flüssigen Stil und schafft es, dass man mit den Figuren mitfühlt und mitleidet. Man kann in die Intrigen und Ränkeschmieden des Mittelaltern eintauchen und sich ein wenig in einer schönen Liebesgeschichte verlieren, die letzendlich doch irgenwie gut ausgegangen ist. 

Letzendlich ist dies zwar kein Buch, was einem ewig im Gedächtnis bleiben wird, aber man ist gut unterhalten und es lohnt sich auf jeden Fall zu lesen.

4 von 5 Sternen 

26. Februar 2010

Die Löwin von Aquitanien - Tanja Kinkel

Kurzbeschreibung
Leichtsinnig und romantisch, ehrgeizig und kaltblütig, Leitstern der Troubadoure, eine meisterhafte Politikerin, wenig besser als eine Dirne - all diese Eigenschaften wurden der grossen Königin des 12. Jahrhunderts von der Überlieferung nachgesagt. Was davon wahr ist? Vielleicht ein wenig von allem. Aufgewachsen an einem der kultiviertesten Höfe der Zeit, fand die junge, lebenshungrige Eleonore erst als über Achtzigjährige im Kloster von Fontevrault ihren Frieden: Sie hatte zwei königliche Ehemänner und acht ihrer zehn Kinder überlebt.

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Da ich im Moment historische Bücher in mich einsauge, kam ich nicht umhin auch das Buch über Eleonore von Aquitanien zu lesen. Tanja Kinkel ist meines Erachtens ein Garant für gut recherchierte historische Romane, wobei sie selbst im Anhang schreibt, dass sie bewusst einige Fakten bzw. Namen geändert hat. Nun, da es ihre volle Absicht war, sei es gestattet.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Beschreibt es doch nicht nur die Lebensgeschichte Eleonores, die hierzulande leider eher unbekannt ist, sondern gibt auch Einblicke in das aufregende Leben von Richard Löwenherz und König John, bekannt aus Robin Hood.
Wir erleben mit, wie Eleonore zwei Ehemänner und acht ihrer zehn Kinder überlebt und bis zuletzt als unfassbar starke Frau und Königin England und große Teile Frankreichs regiert.

Trotz der vielen Seiten wird das Buch an keiner Stelle langweilig, ganz im Gegenteil, man kann es kaum zur Seite legen. Und trotz der vielen Namen und Personen verliert man nie den Überblick. (Hier sei angemerkt, dass Frau Kinkel laut Anhang bewusst einmal einen Namen geändert hat, da es zu der Zeit wohl etwas zu viele "Geoffreys" gab. ) Zudem enthält der Anhang auch mehrere Stammbäume mit den Familienzweigen der verschiedenen Häuser.

Ein kurzweiliger Roman, der ein ganzes Leben einer der interessantesten Frauen des Mittelalters umfasst. Sehr empfehlenswert!

5 von 5 Sternen

19. Februar 2010

The Big Empty


John (Jon Favreau), ein erfolgloser Schauspieler, der einen Haufen Schulden hat, soll einen blauen Koffer in der Wüste an einen unbekannten Cowboy übergeben. Selbstredend darf dieser Koffer nicht geöffnet werden. Selbstredend verpasst John Cowboy und sitzt erstmal in einem kleinen Kaff im Nirgendwo der Wüste fest... Während er also auf Cowboys Rückkehr wartet, erfährt er so allerhand über die wenigen Bewohner des Ortes und stolpert immer tiefer in eine äußerst merkwürdige Situation, in der nicht nur insgesamt 12 blaue Koffer, eine Bowlingtasche und Außerirdische eine große Rolle spielen...

Ein kurioser Film, der aber dennoch das Zeug zum Kultfilm hat...
Der Vergleich zu David Lynch (auf der Rückseite der DVD) ist meines Erachtens ein bisschen weit hergeholt, sind Lynchs Filme doch eher abgedreht, verstörend  und düster. "The Big Empty" ist weder düster noch verstörend. Okay, ein wenig abgedreht, aber letzendlich fühlt man sich nicht verloren, wenn der Abspann läuft.

Der Film an sich ist ruhig, sehr ruhig, aber dennoch kurzweilig. Die Story ist auch nicht unbedingt das, worauf es hier ankommt, es sind eher die Bilder, die Portraits der Einwohner und die Stimmung der Gesamtsituation. 
Dass am Ende doch irgendwie noch alles gut wird, rechne ich dem Film hoch an, auch wenn nicht alles verständlich ist oder aufgeklärt wird...

Fledermausland - Oliver Dierssen


Kurzbeschreibung

Sind Sie schon einmal nackt einer Fledermaus begegnet?

Das ist nur eines der Probleme, mit denen Sebastian Schätz zu kämpfen hat, und langsam weiß er nicht mehr weiter: Die GEZ hetzt ihm eine Bande von Zwergen auf den Hals. Auf einer Toilette wird er von einem depressiven Vampir überfallen. Und dann stellt sich auch noch heraus, dass die Frau, die er liebt, gar kein Mensch ist. Kann es für Sebastian noch schlimmer kommen? Ja, es kann ... Willkommen im Fledermausland!

Sebastian Schätz, Anfang zwanzig, treibt eher planlos durch Hannover. Seine Freundin Kim ist zwar überirdisch schön, hält ihn aber noch auf Abstand. Also ist für Sebastian Priorität Nummer eins, Kim ganz für sich zu erobern. Doch auf einmal häufen sich die seltsamen Ereignisse: Zuerst muss er sich nachts gegen eine Fledermaus wehren, und zwar nackt. Dann vermasselt ihm auch noch ein Vampir das langersehnte Date mit Kim. Als er schließlich von einem unheimlichen Hausgeist und ein paar korrupten Zwergen entführt wird, dämmert Sebastian Schätz so langsam, dass er da in etwas hineingeraten ist: Ist die Welt völlig verrückt geworden oder nur er selbst? Für Sebastian beginnt die längste und wildeste Nacht seines Lebens. Er muss nicht nur sein, sondern auch Kims Leben verteidigen – und am Ende ist nichts mehr, wie es einmal war ...

Der definitive Vampirroman für die Generation Praktikum – umwerfend komisch und packend.

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Bei der Leserunde mit Autor im Fantasy-Forum wurde diesmal der echt lustige Debutroman von Jungautor Oliver Dierssen besprochen. Er war, was bei einer Leserunde mit Autor üblich ist, auch selbst dabei und hat geduldig und bereitwillig auf all unsere Fragen und Kommentare geantwortet. 
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, die Sprache vor allem ist amüsant und sehr kurzweilig zu lesen. Das Buch ist rasant geschrieben und weist auch viele sehr originelle Ideen auf, angefangen von dem Hausgeist mit Putzfimmel, der unter der Spüle lebt, über notorisch böse und misstrauische Zwerge der GEZ bis hin zu dem gefählichsten aller Dämonen, den Bhael(zebub), der aber auch seine, nunja, kuscheligen Seiten hat... 


Ich würde sagen, bei dem Buch kann jeder seinen Spaß haben, aber besonders die Leser zwischen 20 und 35 Jahren werden den ein oder anderen Aha-Moment erleben. 
Vergleiche zu Hennens "Nebenan" und Lukianenkos "Wächter" spare ich mir mal, auch wenn es evtl. einige Parallelen aufweisen mag. Vergleiche haben immer einen faden Beigeschmack; dieses Buch hat sowas gar nicht nötig, es funktioniert wunderbar ohne sich auf irgendwelche vorgegebenen Stufen anderer Autoren stellen zu müssen.

4 von 5 Sternen 

17. Februar 2010

Für jede Lösung ein Problem - Kerstin Gier

Kurzbeschreibung

Gerri schreibt Abschiedsbriefe an alle, die sie kennt, und sie geht nicht gerade zimperlich mit der Wahrheit um. Nur dummerweise klappt es dann nicht mit den Schlaftabletten und dem Wodka - und Gerris Leben wird von einem Tag auf den anderen so richtig spannend. Denn es ist nicht einfach, mit seinen Mitmenschen klarzukommen, wenn sie wissen, was man wirklich von ihnen hält!
Lach-Therapie für alle Schwarzseher - oder wenn das Leben es mal wieder nicht so gut mit einem meint ...

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Wieder ein sehr lustiges und empfehlenswertes Buch meiner Lieblingsautorin Kerstin Gier. Diesmal schreibt sie leichtfüßig und gekonnt humorvoll über das gar nicht lustige Thema "Selbstmord" und "Depression" ohne dieses ernste Thema in irgendeiner Form ins Lächerliche zu ziehen. Ganz im Gegenteil, ob des doch recht traurigen Umstands, dass Gerri sich das Leben nehmen möchte, stolpert sie in so abgedrehte und zum Teil tragische Situationen, dass man allein deshalb schon mitfühlt. Zum Glück wendet sich alles zum Guten und man ist selbst versucht, einfach mal auch seine Abschiedsbriefe zu schreiben und in seinem Leben und dem Freundes- und Bekanntenkreis mal Tabula rasa zu machen. Wer weiß, vielleicht stimmt es ja, dass sowas befreiend wirkt und man sich danach einfach besser und gereinigt fühlt.

An manchen Stellen wurde der Witz zwar bis aufs Blut ausgereizt, dennoch ist dies eines der noch besseren Gier-Bücher. Kaufempfehlung, besonders, wenn man gerade selbst ein bisschen down ist. 
Tipp: Nicht das Nachwort vergessen, darin ist Frau Gier immer besonders kreativ...

4,5 von 5 Sternen

14. Februar 2010

Die geheimnisvolle Minousch

"Die geheimnisvolle Minousch" ist ein wunderschöner, fantasievoller Familenfilm aus Holland.

Eigentlich habe ich mir diesen Film nur gekauft, weil er bei Amazon vor einiger Zeit nur 2,97 € gekostet hat, und ich meine versandkostenfreie Lieferung ab 20,00 € noch nicht erreicht hatte... ich dachte, nunja, ein Katzenfilm, wieso nicht... bei dem Preis.

Eben habe ich mir den Film dann endlich mal angesehen und bin begeistert. "Die geheimnisvolle Minousch" ist einfach ein liebevoller, zauberhafter Film für die ganze Familie.
Ganz besonders großartig ist Minousch-Darstellerin Carice van Houten, der man es jede einzelne Sekunde abnimmt, dass sie tatsächlich eine Katze in Menschengestalt ist. Sie spielt so rührend, imitiert gekonnt die kleinsten Bewegungen einer Katze und ihr Miau-Miau-Song über den Dächern der Kleinstadt ist einfach nur süß.
Aber auch die Katzen selbst sind allerliebst. Es wurde hier mit echten Tieren gearbeitet, was offensichtlich sowohl ein Geduldsspiel als auch großes Vergnügen war. In den Specials, was u.a. auch ein fast 30-minütiges Making-off beinhaltet, wird gezeigt, wie eigensinnig die verschiedenen Katzen und Hunde beim Dreh sein konnten, und mit wie viel Geduld und Humor das Team die verschiedenen Szenen immer und immer wieder gedreht hat.

Jeder, der sich gerne abseits vom Mainstream mal für 90 Minuten einen wirklich liebenswerten Film anschauen möchte, darf sich Minousch nicht entgehen lassen. Hier wird eindrucksvoll bewiesen, dass man auch ohne riesiges Budget und Special Effects einen tollen Film drehen kann, der die ganze Familie verzaubert.

5 von 5 Sternen

8. Februar 2010

Die Patin - Kerstin Gier

Kurzbeschreibung

Wer sagt denn, dass der Pate immer alt, übergewichtig und männlich sein und mit heiserer Stimme sprechen muss? Nichts gegen Marlon Brando, aber warum sollte der Job nicht auch mal von einer Frau gemacht werden? Einer Blondine. Mit langen Beinen. Gestählt durch die Erziehung einer pubertierenden Tochter und eines vierjährigen Sohnes. Und wahnsinnig verliebt in Anton, den bestaussehenden Anwalt der Stadt. Constanze ist „die Patin“ der streng geheimen Mütter-Mafia. Gegen intrigante Super-Mamis, fremdgehende Ehemänner und bösartige Sorgerechtsschmarotzer kommen die Waffen der Frauen zum Einsatz. Ein Angriff auf Ihre Lachmuskulatur.

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Nachdem ich dieses Buch zusammen mit dem ersten Teil am Samstag verschenkt hab, konnte ich es nicht sein lassen, den zweiten Band in einem Rutsch schnell mal durchzulesen.

Ich schließe mich der allgemeinen Meinung an, dass "die Patin" nicht an "die Mütter-Mafia" heran reicht. Auch die vermeidlich innovative Idee mit dem Klostein (den KG sogar in ihrem Interview mit Warin aus dem Fantasy-Forum erwähnte), fand ich nicht so unglaublich lustig, wie es wohl gewünscht war. Das kann Kerstin Gier definitiv besser, was sie in ihren anderen Büchern (Rubinrot/Saphirblau) auch beweist.
Dennoch ist "die Patin" ein netter Nachfolgeband, auch wenn sich mir manche Stellen nicht wirklich erschließen, bzw. sich nicht wirklich auflösen wie z.B. die angekündigte Retourkutsche für das Mayonnaise-Schoko-Bon. Hab ich da was überlesen?

Ein breites Grinsen hatte ich auch bei diesem Buch im Gesicht, in schallendes Lachen bin ich aber diesmal nicht ausgebrochen.

3,5 von 5 Sternen

4. Februar 2010

Die Träume des Jonathan Jabbok - Ralf Isau


Kurzbeschreibung

Eine phantastische Traumreise, von der es kein Zurück gibt.

Jonathan Jabboks Träume entführen ihn in die fremde Welt Neschan, wo er an der Seite seines »Traumbruders« Yonathan das Land vor dem Untergang retten soll. Mit jedem Schritt, den er tiefer nach Neschan vordringt, entfernt er sich weiter von seiner eigenen Welt - bis er an den Punkt gelangt, an dem es kein Zurück mehr gibt ...

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Wieder mal ein Buch, was mich überhaupt nicht überzeugen konnte.
Die Grundidee ist ja gar nicht mal so schlecht. Im Prinzip hätte es interessant werden können, diese Idee der Spiegelwelt, in der Jonathan in seinen Träumen die Abenteuer seines "Traum-ichs" erlebt. Leider driftet diese Geschichte dann aber ziemlich schnell in einen schlechten Herr-der-Ringe-Plot. (Nicht der böse Ring muss in einem fernen Land vernichtet werden, sonder der gute Stab muss einem Richter (?) in einem fernen Land gebracht werden, damit wieder alles gut wird.)
Zugegeben, es ist der erste Band einer Trilogie, und ich gehe davon aus, dass die Geschichte in den Folgebändern noch genauer erläutert wird, in diesem Teil jedoch stolpern die Protagonisten von einem dämlichen Fettnapf in den Nächsten...

Was mich besonders fuchsig gemacht hat, es passiert einfach zuviel. Die Geschichte, zumindest der Teil, der in Neschan spielt, ist fast ausschließlich eine Aneinanderreihung von gefährlichen Situationen, aus denen die Protagonisten (nämlich der Ring- äh..Stabträger und sein treuer Freund Sam, achnee, Yomi) immer im letzten Moment und immer mit Hilfe des Stabes oder einer anderen nervigen Figur errettet werden.
Ich gebe zu, an verschiedenen und außergewöhnlichen Figuren mangelt er der Story nicht. Auch Beschreibungen von Umgebung und Landschaft liegen Ralf Isau. Leider gibt er dem Leser nicht die Zeit, dies auch zu genießen. Stattdessen gehts wieder ab in ein wanderndes Moor, zu einem Klebebaum, einer turmhohen, gefräßigen Kröte und so weiter und so weiter.

Fast atemlos rennt man durch die Story und freut sich schon fast, mal wieder ein, zwei Seiten zu lesen, die in der "Realwelt" spielen. Dort sitzt nämlich der zweite Protagonist, also der andere Jonathan, im Rollstuhl und philosophiert altklug vor sich hin. Aber auch diese Figur nervt, da er zwar körperlich behindert ist, dies aber mit Besserwisserei und rhetorischer Aufmüpfigkeit gut zu kompensieren weiß.

Wie gesagt, die Idee wäre nicht schlecht gewesen, die Umsetzung ist leider nicht geglückt.

2 Sterne. Wofür weiß ich allerdings auch nicht so genau...

28. Januar 2010

Juliet Marillier - Der Sohn der Schatten


Kurzbeschreibung

Irland im 9. Jahrhundert. Die Kräuter-kundige Liadan besitzt eine besondere Gabe: Sie kann nicht nur den Körper heilen, sondern auch den Geist und die Seele. Als die junge Frau einer Gruppe Söldner in die Hände fällt, muss sie um ihr Leben fürchten – und findet ausgerechnet in dem wortkargen Anführer Bran den Mann, der ihr Schicksal verändern wird ...

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Was mir zu Beginn ganz böse auf den Magen schlug war, dass auch hier ganz analog zu Band eins, die Protagonistin einen Kranken wieder gesundpflegen muss. Natürlich wird so deutlich, wie fähig Liadan im Umgang mit Heikräutern etc. ist, aber muss es denn wirklich genauso sein, wie in Band 1? Schade. Da hätte sich JM sicherlich was besseres einfallen lassen können.

Ansonsten hat mir das Buch fast noch besser gefallen, als der Vorgänger, auch wenn es teilweise echt ein wenig zu weit von der logisch denkenden Realität entfernt war. Aber als Märchen lass ich mir sowas gerne gefallen.
Sehr gefallen hat mir auch, wie sich die Geschehnisse schön zusammen gefunden haben und viele Dinge aus dem ersten Buch wieder aufgegriffen und erklärt wurden. Und vor allem, dass man auch erfahren hat, wie es den Brüdern ergangen ist. Leider wird man auch hier wieder am Ende ein wenig abrupt zurück gelassen, will man doch wissen, was aus den Männern wird. Oder wie sich Bran und seine Familie in Britannien zurecht finden. Was mich auch interessieren würde, wie ist es Simon ergangen? Vielleicht erfährt man ja im dritten Band mehr, der ist jedoch leider immer noch nur zu unrealistischen Preisen erhältlich. Und auf Englisch mag ich so einen Schinken nun doch nicht lesen.

27. Januar 2010

Avatar- Aufbruch nach Pandora

Wir haben uns den Film vorgestern nun auch angesehen, in 3D, und ich muss ganz ehrlich sagen, ich versteh den Hype überhaupt nicht, der darum gemacht wird. Klar, 3D ist nett, aber andere Filme fand ich diesbezüglich gelungener. Die Story ist vorhersehbar (hat mich sehr an "Gaya meets Pocahontas" erinnert), aber auch ganz nett. Die Landschaft, ja, sehr kitschig. Gut gemacht, geb ich zu. Diese fliegenden Samen des Seelenbaums waren recht witzig, und in 3D auch süß, wie sie so neben einem flogen... Aber sonst *seufz* .
Nunja, ein ganz gelungener Film, der wegen mir auch locker eine Stunde kürzer hätte dauern können. Mir tat der Hintern ganz schön weh... Und ich finde, die ersten 30 Minuten waren für 3D zu hektisch. Mir war erstmal ganz schön schlecht... Nachher gings.

Dass es tatsächlich Leute geben soll, die in Depressionen verfallen, weil sie sich nach Pandora sehen... oh Gott... aber ich wunder mich ja bald über nix mehr.

Insgesamt würde ich dem Film 7 von 10 Punkten geben. Er hat mich unterhalten, die Stimme des Bösen war cool und die Animationen der Avatare waren auch schön. Tolle Augen! Ansonsten fand ich Monster vs. Aliens z.B. besser...

23. Januar 2010

Coraline

Kurzbeschreibung

Es gibt Türen, die besser ungeöffnet bleiben.

Nach „Der Sternwanderer" kommt nun auch Neil Gaimans mitreißender Kinderbuchbestseller „Coraline" auf die große Leinwand. Regisseur Henry Selick, der schon das Stop-Motion-Meisterwerk „Nightmare before Christmas" schuf, steht hinter diesem ersten im 3-DVerfahren gedrehten Trickfilm über die magischen Erlebnisse der kleinen Coraline Jones.

Eine bessere Welt, ein schöneres Leben. Davon hat Coraline schon immer geträumt: kein Vater, der meistens seine Ruhe will, keine Mutter, die kaum Zeit für sie hat, und bitte keine Silberfische in der Dusche. Was würde sie nicht alles geben für ein bisschen mehr Luxus, Spannung und Spaß? Und wer hätte gedacht, dass all das in ihrem neuen Zuhause schon hinter einer versteckten Tür auf sie wartet?

Die Tür führt Coraline direkt in eine etwas andere, spektakuläre Version ihres eigenen Lebens. Hier leuchten die Farben, hier stehen Pizza, Hot Dogs und Creme-Muffins auf dem Mittagstisch und abgesehen von den seltsamen schwarzen Knöpfen auf ihren Augen sind diese anderen Eltern weitaus spaßigere Abbilder ihrer Mutter und ihres Vaters. Der Alltag scheint hier wie eine endlose Zirkusvorstellung - doch als die andere Mutter versucht, sie für immer in diesem Parallelzuhause zu behalten, wird aus dem dauernden Spaß bitterer Ernst. Um sich selbst und ihre wahren Eltern zu retten und ein paar andere Kinder aus ihrem Gefängnis in dieser anderen Welt zu befreien, braucht Coraline ihren ganzen Mut und ein bisschen Hilfe von ihren Nachbarn und einer sprechenden schwarzen Katze.

Ein einzigartiges Abenteuer über die Träume eines kleinen Mädchens und seine Prüfungen in einem gefährlichen Reich der Verlockungen. Märchenhafte Unterhaltung in allen drei fantastischen Dimensionen - „Coraline".

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Ich fand den Film sehr schön. Ein ruhiger Film, der eigentlich wie ein guter Wein genossen werden sollte. Man braucht allerdings wirklich ein bisschen Zeit sich auf die Art des Films und auch auf die Geschichte an sich einzulassen, dann hat man aber ein sehr schönes Kinovergnügen. Ich hätte den Film gern in 3D gesehen, aber er hat auch wunderbar in "normal" funktioniert.

Da ich das Buch nicht gelesen hab, mir aber eigentlich alle Bücher von Neil Gaiman gefallen, war ich sehr gespannt auf die Geschichte, aber auch auf die Umsetzung. Eigentlich ja als Comic konzipiert, konnte man sich schon ein ungefähres Bild von den Figuren machen. Zum Glück wurden diese aber nicht vom Film aufgegriffen, sondern sehr individuell neu geschaffen.

Die Animation war anders. Nicht schlecht, aber anders als man es mittlerweile gewöhnt ist. Nicht so süß oder knuddelig, nicht mal die Katze war niedlich. Aber zur Geschichte hat es wunderbar gepasst. Und Coraline sah genauso aus wie meine Schwester, nur mit blauen Haaren...

Auf jeden Fall wird die DVD gekauft, allein um all die liebevollen Details nochmal anzusehen. Allerdings erst, wenn der unverschämte Preis von 18,00 € drastisch nach unten reguliert wird.

22. Januar 2010

Kerstin Gier - Saphirblau

Kurzbeschreibung

Frisch verliebt in die Vergangenheit, das ist keine gute Idee. Das zumindest findet Gwendolyn, 16 Jahre alt, frisch gebackene Zeitreisende. Schließlich haben sie und Gideon ganz andere Probleme. Zum Beispiel die Welt zu retten. Oder Menuett tanzen zu lernen. (Beides nicht wirklich einfach!) Als Gideon dann auch noch anfängt, sich völlig rätselhaft zu benehmen, wird Gwendolyn klar, dass sie schleunigst ihre Hormone in den Griff bekommen muss. Denn sonst wird das nichts mit der Liebe zwischen allen Zeiten!

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Saphirblau ist der zweite Band der Fantasy-Trilogie von Kerstin Gier. Ein mehr als würdiger Folgeband. Mir persönlich hat er noch besser gefallen, als Band 1, wobei ich dachte, dass das gar nicht möglich sei.
Die Story um Zeitreisen, Liebe, Eifersucht und große Geheimnisse wird weitererzählt und es geht hier auch wieder sehr amüsant zur Sache.
Ich muss ganz ehrlich sagen, die Geschichte an sich wird gar nicht mal sooo sehr vorangetrieben, das ist aber auch völlig nebensächlich. Was mir so unglaublich gut gefällt, ist der Erzähstil. Allein wie sie erzählt, dass Gwen auf einer Soiree ein wenig zu tief ins Punschglas guckt, ist zu köstlich. Oder der Unterricht, um sich auch in den anderen Jahrhunderten einigermaßen unauffällig zurecht zu finden. Natürlich darf die gemeine Cousine Charlotte nicht fehlen, und am Ende ist man sogar von Gideon überrascht... Das Buch endet, wie schon Band 1, mit einem Cliffhanger.
Auch das Gefühlschaos einer 16-jährigen hat sie sehr gut beobachtet und wie immer mit viel Humor zu Papier gebracht. Ihre trockenen Kommentare, großartig.

Kerstin Gier hat es einfach drauf.

Ein wenig haben mich diese Kommentare manchmal an Bartimäus erinnert, der auch mit seinen Fußnoten die Geschichte kommentiert hat, dass ich auf dem Boden lag und mir fast in die Hose gemacht hätte vor Lachen.

Was mir persönlich natürlich besonder gut gefiel, war der kleine Wasserspeier Xemerius. Genauso stell ich mir die Gesellen vor und hätte sie auch nicht besser beschreiben können. Optisch, wie auch vom Verhalten. Kerstin Gier hat im Nachwort eine Andeutung gemacht, dass man den Kleinen evtl. auch irgendwann in 3D erhalten kann. Ich hoffe, dass es nicht allzu lange dauern wird, ich kann es schon kaum erwarten, ihn neben mein Bett zu stellen...

Auch der Umschlag ist mal wieder außerordentlich gut gelungen. Es macht einfach rundherum Spaß, dieses Buch zu lesen und sich anzusehen. Schade, dass es erst im September mit Smaragdgrün weitergeht, und noch mehr schade, dass es dann vorbei ist...

Am Ende gibt noch ein kleines Rätsel zu lösen (nicht allzu schwer, wenn man das Buch gelesen hat), was die Freude auf Band 3 noch vergrößert!

Dicke 6 von 5 Sternen!!

16. Januar 2010

Daniel Glattauer - Gut gegen Nordwind


Kurzbeschreibung

Schon mal Angst gehabt, dass sich in eine sehr private E-Mail ein klitzekleiner Fehler einschleicht - und plötzlich ein völlig Fremder die Nachricht bekommt? Emmi Rothner passiert das genaue Gegenteil. Eigentlich will sie nur ein Zeitschriftenabo kündigen. Doch durch einen Tippfehler landet die E-Mail bei Leo Leike, und zwischen den beiden entflammt ein zunächst zaghafter, mit der Zeit immer leidenschaftlicher Onlineflirt. Daniel Glattauer erfasst mit "Gut gegen Nordwind" den besonderen Zauber, den der Briefwechsel mit einer fremden Person auslösen kann, die reizvolle Mischung aus totaler Distanz und unverbindlicher Intimität.


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Ich muss sagen, ein sehr amüsantes, aber definitiv zu kurzes Buch. Büchlein. Und das Ende... nunja, es gibt ja zum Glück eine Fortsetzung.
Einerseits mag ich ja Bücher, die ich in ca. 3 Stunden durch hab, andererseits denk ich mir, so schnell ist das Vergnügen vorbei, und das für 8 Euro. Boah.
Jedenfalls hab ich mich sehr amüsiert. Die Dialoge sind intelligent und witzig, aber ein Dauergrinsen hat sich bei mir nicht eingestellt. Vielleicht, weil teilweise eine Pointe die andere jagde?
Gerührt war ich von Bernhard. Natürlich ist ein virtueller Flirt aufregend, spannend, ein großes Abenteuer, was man in der Realität vielleicht vermisst. Aber soll man dafür sein reelles Leben riskieren?
Ob ich den Folgeband lesen werde, weiß ich noch nicht. Einerseits interessiert es mich natürlich, wie es mit Emmi und Leo weitergeht. Aber eigentlich macht mich Emmis Verhalten nur traurig. Wenn sie unzufrieden ist, muss sie erstmal ihr Leben sortieren, dann kann sie weiterhin in virtuellen Außenwelten flirten. Armer Leo...

Brandon Sanderson - Elantris


Kurzbeschreibung

Außergewöhnlich, bizarr und faszinierend, dazu wunderschön geschrieben - sofort nach Erscheinen des Debüt-Romans des jungen Amerikaners Brandon Sanderson überschlugen sich Presse, Buchhandel und Leser gleichermaßen mit Lob. Betreten Sie Elantris, eine Stadt voll alter Magie, verfallen, ein Zwischenreich. Beherrscht von einem geheimnisvollen Gott. Bewohnt von Menschen, die dazu verdammt sind, in den Trümmern dieser Stadt ewig zu leben. Bis sich das Schicksal von Elantris erfüllt. Und der Tag naht ...

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Endlich mal wieder ein Buch, dass mich bis zum Ende absolut in seinen Bann gezogen hat. Die Story war außergewöhnlich, und es gab immer wieder überraschende Wendungen.
Die Charaktere fand ich überhaupt nicht flach oder langweilig, ganz im Gegenteil. Und meiner Meinung nach könnte tatsächlich eine Fortsetzung folgen. Schließlich hat man über diesen Wyrn ja nicht allzu viel heraus bekommen, und es sind auch noch einige Fragen unbeantwortet, besonders bezgl. der Seonen, die ich auch sehr gelungen fand.
Was war ich traurig, dass Hrathen sein Seon für Monate in eine dunkle Holzkiste gesperrt hielt.

Auf jeden Fall ist Sanderson ein Autor mit Potential und das wird sicherlich nicht das letzte Buch von ihm sein, dass ich gelesen hab.

Sascha Storz - Roter Drache in Aspik


Kurzbeschreibung

Kochen mit Fantasy

Sie wollten immer schon wissen, wie Halblinge ihr drittes Frühstück bereiten? Warum ein Magier ein unabdingbares Küchenutensil ist? Wie man einen erlegten Drachen kulinarisch zelebriert? 28 Rezepte aus fantastischen Welten warten in diesem Buch darauf, Sie zu verzaubern. Und jedes einzelne Gericht können Sie an Ihrem Herd zu Hause nachkochen. Satteln Sie die Pferde, heizen Sie den Ofen an und steigen Sie ein, in ein Küchen-Abenteuer der ganz besonderen Art mit dem ersten Kochbuch eines Hobbits.

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Kein Roman, aber dafür ein sehr empfehlenswertes, günstiges und amüsantes Kochbuch.

Allein die Aufmachung ist auf jeden Fall die knapp 5 € wert. Es gibt zu jedem Rezept eine tolle Beschreibung, und selbst die Zutatenliste ist lesenswert. Z.B. wenn man keinen roten Drachen zur Hand hat, geht auch roter Lachs...
Sehr süß geschrieben, und die Rezepte sind recht leicht nachzukochen.

Jennifer Fallon - Die Götter von Amyrantha (Band 2)

Kurzbeschreibung

Die Macht der mythischen Gezeitenherrscher in Amyrantha wird immer stärker. Unerkannt haben sie sich unter die Bewohner der Welt gemischt und wollen sich erneut zur Herrschaft aufschwingen. Doch die junge Herzogin Arkady ist ihnen auf der Spur. Mit Hilfe eines Sets von Tarotkarten und den Erzählungen des unsterblichen Prinzen Cayal will sie die alten Götter ausfindig machen und die Welt vor ihrem zerstörerischen Zorn retten. Derweil hat sich am Königshof von Arkadys Heimatland Glaeba eine der Unsterblichen eingeschlichen und spinnt nun finstere Intrigen, um die Königsherrschaft an sich zu reißen.


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Dank der Leserunde im Fantasy-Forum hab ich den ersten Teil der Gezeitenstern-Saga kennen gelernt und war von der ersten Seite an fasziniert. Natürlich musste ich dann auch Band zwei lesen. Und ich muss sagen: Wahnsinn. Die Geschichte wird spannender, die Charaktere stärker und man wird quasi aufgesogen in die Fluten der Gezeiten... Es passieren Dinge, mit denen man einfach nicht rechnen kann, und das Ende ist noch spannender und aufregender als in Band 1.

Also, wer eine großartige Fantasy-Saga lesen will und viel Zeit hat, muss sich unbedingt die Gezeitenstern-Saga kaufen. Von mir gibt es 6 von 5 Sternen!

Jonathan Stroud - Bartimäus, das Amulett von Sarmakand


Kurzbeschreibung:

So einen Helden hat es in der Fantasy noch nicht gegeben! Bartimäus ist selbstsüchtig, rücksichtslos, dreist und leidet nicht gerade unter Minderwertigkeitskomplexen. Gut, er ist ein Dämon, aber doch nur ein Dschinn, gehört also zum Mittelfeld in der Hierarchie der magischen Mächte. So begeistert und überzeugt wie Bartimäus von seinen Fähigkeiten ist, bedeutet es einen herben Schlag für ihn, als er von einem kleinen Jungen beschworen wird und ihm nun zu Diensten sein muss.

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Bartimäus ist eins meiner Lieblingsbücher.
Es hat einen außergewöhlichen Schreibstil und die Fußnoten sind der Brüller.

Gekauft hatte ich mir das Buch ursprünglich, weil mir das Cover so gut gefiel. Gargoyles haben nun mal eine magische Anziehungskraft auf mich und ich kann einfach nicht an ihnen vorbei gehen...
Der Rückentext ließ ja eher auf einen weiteren Harry Potter Aufguss vermuten, was aber überhaupt nicht stimmt.
Meines Erachtens ist Bartimäus noch um Längen besser als HP.

Es ist einfach erfrischend, wie sich ein Zauberlehrling und sein beschworener Dschinn Wortduelle liefern, besonders die freche Art von Bartimäus. In den Fußnoten, die zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig sind, steckt so unglaublich viel Witz, dass ich desöfteren vor Lachen fast von der Couch gefallen wäre.

Ich denke, der erste Band der Trilogie ist mit Abstand der Beste. Aber auch die Folgebänder sind gut gelungen, wenn auch nicht mehr ganz so überzeugend.

Das Imaginarium des Doktor Parnassus



Der Film ist meiner Meinung nach unbeschreiblich. Ein bisschen wie Goethes Faust auf Speed...
Das alte Thema, das Spiel bzw. die Wette mit dem Teufel, wird hier in sehr skurrilen Bildern gezeigt. Die Fantasiewelt hat mich ein wenig an Charlie und die Schokoladenfabrik erinnert, und ich hab immer erwartet, hinter dem nächsten Baum einen auf einen Humpalumpa hervorspringen zu sehen. Die Realwelt war hingegen so real, dass es schon fast wieder wie eine Karikatur wirkte. Allein die fahrende Bühne in den Straßen des modernen Londons war einfach nur abgefahren.

Von den Darstellern muss ich sagen, hat mir auch der Teufel am Besten gefallen (mit seiner Zigarettenspitze hat er mich sehr an meinen Vater erinnert...). Die Idee mit den verschiedenen Darstellern anstelle von Heath Ledger wurde sehr gut umgesetzt. Wenn man es nicht gewusst hätte, hätte man nicht gedacht, dass es eine Notlösung war. Johnny Depp war natürlich mal wieder großartig, wobei ich Colin Farell fast noch besser fand. Er hatte natürlich auch den gnädigsten Part des Tonys in der Fantasiewelt.

Insgesamt hat mir der Film gut bis sehr gut gefallen. Auf jeden Fall sehenswert. Den Oscar hätte Ledger für diesen Film nicht erhalten, dafür hat er ja bei Batman gut abgeräumt.

4 von 5 Sternen.

X-Men Origins: Wolverine



Der Inhalt ist eigentlich schnell erzählt: Ein Prequel der X-Men Filme, in dem es hauptsächlich um die Figur des Wolverine geht: Wie er zu dem wurde, der er ist... die Geheimnisse um den Mutanten Logan/Wolverine, die die X-Men Trilogie so spannend machten, werden hier weitgehend gelüftet.

Was allerdings immer ein Problem der Prequels ist: Der Zuschauer weiß im Prinzip schon, wie es ausgehen wird. Was das Resultat ist, auf das in 106 Minuten hingearbeitet wird.
In diesem Fall sind die Details allerdings weitgehend stimmig, ich konnte jedenfalls keine Widersprüche zu den X-Men Filmen feststellen.

Obwohl an Action kaum zu überbieten, würde ich mal behaupten, das ist definitiv ein Frauenfilm. So viel pures Testosteron auf einer einzigen Leinwand hab ich schon ewig nicht mehr gesehen, und das, obwohl ich nicht mal ein großer Fan von Hugh Jackman bin. Jedenfalls bekommt man als Frau hier definitiv was fürs Auge geboten. Nicht zuletzt ist Liev Schreiber als Wolverines Bruder ein echter Hingucker.

Ebenso wenig zu verachten sind die technischen Tricks. Ein bisschen Matrix, ein bisschen Wanted, ein bisschen Transporter, aber von allem nur das Beste. Selbst beim kurzen Gastauftritt von Patrick Steward hab ich mich gefragt, war der nun echt, oder auch computeranimiert?

Ich hab mich jedenfalls äußerst gut unterhalten. Vielleicht hätte ich mir ein bisschen mehr Inhalt bezgl. der Kindheit und Jugend von Logan gewünscht, und auch die Figur von Victor, Logans Bruder, kam mir ein bisschen zu kurz. Es hätte mich doch interessiert, wie er so verbittert werden konnte. Die dargestellten Gründe waren mir etwas zu dürftig...


Mein Fazit: Ein gut gelungener Action-Film, der nicht wirklich überrascht, aber auch nicht den moralischen Zeigefinger hebt, wie man es in den X-Men Filmen teilweise vermuten könnte.

4,5 von 5 Sternen

Bolt

Kurzbeschreibung

Bolt, ein kleiner Hund, wird in Filmstudios groß wo er in einer Actionserie einen Superhund spielt. Da er aber nichts anderes als dieses Leben kennt ist er davon überzeugt, er ist ein Superhund, mit all den Superkräften, die er in der Serie auch hat. Inclusive Superbeller und Laserblick.

Als er denkt, sein Mensch Peggy wird entführt (in der Serie verlangt die Produzentin einen Cliffhanger), flieht Bolt und versucht Peggy aus den Fängen der Entführer zu retten.
In der wirklichen Welt hat er allerdings natürlich keine Superkräfte, was er so nach und nach mit Hilfe einer coolen Katze und eines abgefahrenen Hamsters feststellen muss...


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Ein sehr süßer Film für die ganze Familie. Hier wird das abgedrehte Filmbusiness Hollywoods tüchtig auf die Schippe genommen.
Besonders die Katze Mittens hat mich zu Herzen gerührt und ich hab auch das eine oder andere Tränchen verdrückt. Insgesamt war der Film aber sehr lustig, besonders der fernsehsüchtige Hamster hat für viele Lacher gesorgt.

Leider ist die DVD noch immer überdimensioniert teuer, aber sobald sie zu einen annehmbaren Preis erhältlich ist, zieht Bolt in meine DVD-Sammlung ein.

4 1/2 von 5 Sternen

Beowulf



Ein computeranimierter "Fantasy"film von 2007, in dem wirklich gute Schauspieler verwurstet wurden.

Allein Namen wie Sir Anthony Hopkins, Angelina Jolie oder John Malkovich haben in mir die Hoffnung geweckt, ein gutes Unterhaltungskino vorgesetzt zu bekommen. Leider wurde ich mehr als enttäuscht.

Die Geschichte ist ja bekannt und schnell erzählt:

Grendel, ein dämonisches Wesen aus der Unterwelt tyrannisiert ein nordisches Königreich. Der große Held Beowulf (Bienenkönig) kommt mit seinen Mannen über das Meer und verspricht dem König Hrothgar (Sir Anthony Hopkins), das Ungeheuer zu töten.
Beowulf sucht in der Höhle nach Grendel, findet Grendel-Mom (Angelina Jolie mit langem Schwanz ganz in Gold...) und lässt sich von ihr verführen.

Bis hierhin wäre es ja schon genug gewesen, aber nein, es geht noch weiter.
Grendel ist besiegt, aber nach einem Zeitsprung von einigen Jahren (Beowulf ist mittlerweile König) kommt der Sohn von Grendel-Mom und Beowulf in Form eines riesigen Drachens zurück. Der wird natürlich auch besiegt, aber Beowulf schaut nicht mehr ganz so gut aus...

Was mich völlig entsetzt hat, war die Altersfreigabe von 12 Jahren. Man ist seit 300 ja schon Einiges gewohnt, aber in diesem Film war es einfach nur lachhaft.
Beowulf erwartet Grendel in der Methalle völlig nackt (wieso auch immer...), aber um ja keine Obszönitäten zu zeigen, haben die Macher ihm ständig irgendwas vor seine Beine gestellt: Ein Kerzenleuchter, ein Schwert, den Arm seines Kollegen...
Im Gegenzug dafür spritzt jedoch das Blut literweise, das schlagende Herz des Drachen wird genüsslich rausgerissen und Arme werden abgetrennt, damit sie besser an das Herz heranreichen... Ohne worte!

Das wird dann wohl der zweite Film mit John Malkovich sein, der es nicht in meine DVD-Sammlung schafft. Aber da die Jungs ja sowieso kaum zu erkennen sind, macht das nicht viel aus.

2,5 von 5 Sternen

Kung Fu Panda


Kurzbeschreibung

Die Legende erzählt von einem legendären Krieger, dem Drachenkrieger, der es sogar mit den 10.000 Dämonen des Dämonenberges aufnimmt. Insgeheim ist es der größte Traum des liebenswerten, aber tollpatschigen Pandabären Po ein ebensolcher Kung-Fu-Kämpfer zu werden. Sein Vater, eine Gans, hat jedoch andere Pläne für ihn: Po soll eines Tages sein Nudelrestaurant übernehmen. Als der gefürchtete Schneeleopard Tai Lung das Tal des Friedens bedroht und Meister Oogway auf dem Tempelberg den Drachenkrieger erwählen will, der das Tal beschützen soll, möchte sich Po diese Gelegenheit, seine Helden aus nächster Nähe zu bewundern, natürlich nicht entgehen lassen. Nie hätte er jedoch zu träumen gewagt, dass er der Auserwählte sein könnte. Zum großen Entsetzen der Furiosen Fünf - Tigress, Crane, Mantis, Viper und Monkey – und ihres Meisters Shifu soll der schwergewichtige Pandabär, der nichts als Essen im Kopf hat, die Drachenrolle erhalten, die das Geheimnis grenzenloser Macht in sich birgt. Wird es Po, der kaum die Treppenstufen hinauf zum Tempel bewältigen kann, gelingen, seinen Traum zu verwirklichen und ein großer Kung-Fu-Kämpfer zu werden?

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Eigentlich bin ich gar kein Kung Fu Fan bzw. mach generell um solche Kampffilme einen großen Bogen, aber da ich Pandas mag und Dreamworks doch meist ganz gute Filme produziert, hab ich mir einfach mal die DVD gegönnt. Ich muss sagen, ich war begeistert! Selten hab ich so viel und so laut gelacht, wie bei diesem Film. Die knuddeligen Tiere waren einfach göttlich und großartig animiert.
Sogar die Stimmen waren ausgezeichnet gecastet, wobei ich die Originalstimmen wesentlich besser fand. Aber selbst die Geräusche sind wahnsinnig lustig. Besonders die Enten haben mein Herz erobert...

Wer sich einfach mal einen schönen, lustigen, süßen Film angucken möchte, bei dem zum Glück nicht gesungen wird, sollte sich unbedingt Kung Fu Panda ansehen. Und zwar auch den Abspann.

Dicke 5 von 5 Sternen! 

Die Drachenjäger


Kurzbeschreibung

In der Zukunft ist die Erde kein kein schöner runder Planet mehr, sondern besteht aus unzähligen übersichtlichen Bruchstücken, auf denen es sich die Erdbewohner mehr oder weniger gemütlich eingerichtet haben. Zu allem Überfluss machen ihnen allerdings noch ein paar Drachen das Leben schwer. Der Weltenfresser genannte Oberdrache droht gar, dem Rest der Menschheit den Garaus zu machen. Das Drachenjäger-Gespann Gwizdo und Lian-Chu macht sich gemeinsam mit Zoe auf, dem Einhalt zu gebieten.

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Nachdem ich es leider verpasst hab, den Film in Kino zu schauen, hab ich ihn nun auf DVD geschenkt bekommen.

Ich muss aber ganz ehrlich sagen, wäre ich dafür ins Kino gegangen, wäre ich sicherlich enttäuscht gewesen.

Die Figuren sind zwar sehr liebevoll gestaltet, und besonders Hector, das blaue Drachen-Hund-Monster-Knuddel-Wesen war einfach nur niedlich, aber die Geschichte war recht belanglos. Eben mal wieder Gut gegen Böse; der Held ist natürlich nur ein Bruchteil so groß wie das Böse und zu allem Übel muss auch noch ein nerviges Kind mit von der Partie sein. Wie die Geschichte ausgeht, dürfte kein Geheimnis sein, daher verzichte ich jetzt auch mal auf sämtliche Spoiler-Tags.

Die einzelnen Elemente schienen mir sehr von anderen Filmen geklaut. Da wäre die vom Weltenfresser zerstörte Welt wo nur Landschaftsbruchstücke durch die Lüfte fliegen, die mich sehr an das wandelnde Schloss erinnert haben; der zunächst blinde, tatterige Onkel, der nach der Rettung - oh wunder - wieder sehen kann, kam Theoden aus Herr der Ringe erstaunlich nahe und letzlich hatte der Held eine enorme Ählichkeit mit Sully aus Monster AG. Nicht nur von der Statur, auch die Mimik und das Gemüt... und die Zuneigung zu dem nervigen Kind... AAaahhh...

Aber so schlecht wie es sich jetzt hier anhört, war der Film nicht. Es gab auch nette Szenen. Auch wenn ich eigentlich diesen Fäkal-Humor nicht mag, musste ich doch ab und an schmunzeln, wenn der kleine Hector nur aus einer etwas unkonventionelleren Körperöffnung Feuer speien kann.
Und die anderen Drachen und Monster waren auch sehr liebevoll und teilweise sogar niedlich gestaltet.

Zur DVD muss ich sagen, dass das Making of leider keines in dem Sinne ist. Dort wird einfach nur nochmal die Geschichte nacherzählt und ein wenig tiefer in die Charaktere hineingesehen. Wie der Film gemacht wurde wird hier leider nicht gezeigt. Zumindest nicht in den ersten 20 Minuten. Danach hab ich nicht weiter geguckt, da ich den Film nicht ein zweites Mal direkt hintereinander sehen wollte.

Ich denke, wer animierte Fantasyfilme mag und nicht sehr anspruchsvoll bezüglich der Story ist, wird an dem Film Spaß haben.
Von mir gibts 3 von 5 Sternen. Und auch nur, weil der kleine Hector allein schon 2 1/2 Sterne fürs Süß-sein bekommt. 

Saint Jacques - Pilgern auf französisch


Kurzbeschreibung

Die drei Geschwister Clara (Muriel Robin), Claude (Jean-Pierre Darroussin) und Pierre (Artus de Penguern) gehen sich aus gutem Grund aus dem Weg. Nun sind sie gleichermaßen entsetzt: Sie erhalten das Erbe ihrer Mutter erst, wenn sie den Jakobs-Weg nach Santiago de Compostela pilgern. Das Trio ist ungeübt, ungläubig und verfeindet - aber auf das Geld wollen sie nicht verzichten. So schließen sie sich nölend einer Reisegruppe an, angeführt von Guy (Pascal Légitimus). Der Fußmarsch wird zur erwarteten Tortur - und schweißt zusammen.
Quelle: Kino.de


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Ein ganz großes Juwel im momentanen Einheitsmüll der Kinofilme.

Der Film ist lustig, romantisch, verspielt, traurig, fesselnd, bunt, schräg und tut einfach gut.
Jeder einzelne Charakter ist überzeugend und wächst einem im Laufe der Pilgerreise ans Herz.

Okay, die Handlung an sich ist nicht wirklich überraschend, aber es ist definitiv ein Film, bei dem man mit einem Lächeln im Gesicht den Kinosaal verlässt.

Wer die Gelegenheit hat, dem kann ich nur raten: ANSEHEN!! Es lohnt sich. 

Brennende Seelen - Günter Krieger



Kurzbeschreibung

Seit dem frühen Mittelalter genießt die Heilige Ursula, Tochter eines britannischen Fürsten, volkstümliche Verehrung. In der Nähe von Köln soll sie, mitsamt ihren Gefährtinnen, im 5. Jahrhundert den Märtyrertod erlitten haben.Wer aber steckt hinter dieser legendenumwobenen Gestalt, deren Schönheit man in Liedern besang? War Ursula eine von Gott Erwählte, die ihr gewaltsames Endein Träumen voraussah? Oder war sie nur eine frömmelnde, realitätsferne Pazifistin?
Der Roman erzählt von glühenden Leidenschaften und einer großen Liebe. Auch dunkle Zeitalter gebären Menschen, derer man sich noch nach Jahrhunderten erinnert, weil sie erstaunliche Taten vollbrachten.

 
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Die Geschichte um Ursula und ihre 11 bzw. 11.000 Jungfrauen hat mich schon seit frühester Kindheit fasziniert, allein um zu verstehen, woher die elf Flammen im Kölner Wappen stammen.
Brennende Seelen erzählt die Legende um die heilige Ursula in kurzweiliger Weise ohne jedoch historisch Korrekt sein zu wollen oder zu können, da es zu wenig Belege für ihre Existenz in der dargestellten Form gibt. Sie wurde sogar aus dem Calendarium Romanum Generale gestrichen, da sich ihre Existenz hauptsächlich auf Legenden, nicht jedoch auf schriftlichen Belegen gründet.
Der Autor spinnt somit eine nette Geschichte um die Pilgerreise der hl. Ursula und ihren Gefährtinnen, in dem natürlich weder Liebe noch Intrigen oder sinnloses Abschlachten von Tieren zu kurz kommen dürfen.
Zu Beginn liest sich das Buch recht leicht und flott dahin, auch wenn Ursula als überirdisch schön (Edward lässt grüßen) und unsagbar gut dargestellt wird. Da muss man schon schmunzeln, wenn ein gestandener Krieger nur durch den kurzen Anblick einer schönen Frau in null Komma nix bekehrt wird und das Töten, was vorher zu seinem Leben gehörte wie Wasser und Brot, verabscheut...
Mit der Zeit wird es aber recht eintönig, da zwar viel geschieht aber nichts passiert. Die Geschichte tröpfelt so dahin, und zum Ende hin hat man den Eindruck, der Autor wollte nun auch endlich fertig werden und achtet auch gar nicht mehr auf Rechtschreib- oder Syntaxfehler. Etwas, was mich zur Weißglut treibt...
Zum Glück erspart er uns das blutige Abschlachten der Pilger, hat er doch zuvor schon genug Wolf- und Hundeblut vergossen.
Wie die Geschichte endet kennt man auch dem Geschichts- oder Religionsunterricht, daher war das keine Überraschung. Überrascht war ich nur über den lieblosen Abschluss des Buches, das eigentlich ganz gut begonnen hat, und leider viel seines Potentials durch den Gulli schickt.

2,5 Sterne 

14. Januar 2010

Juliet Marillier - Die Tochter der Wälder


Kurzbeschreibung:


Juliet Marillier schöpft aus dem hier zu Lande wenig bekannten Schatz irisch-keltischer Märchen und erzählt die Geschichte von den sechs Schwänen vor historischem Hintergrund nach. Schauplatz ist das Irland des 9. Jahrhunderts, als keltische Stammesfürsten ihr Land gegen den Ansturm der Briten verteidigten. Die junge Sorcha ist das siebte Kind und die einzige Tochter eines solchen Fürsten. Da ihr gestrenger Vater kaum einen anderen Gedanken kennt als den Krieg, wächst das mutterlose Mädchen frei und wild in den Wäldern Irlands auf -- umsorgt und beschützt von ihren sechs älteren Brüdern.

Diese Freiheit findet ein jähes Ende, als ihr Vater sich neu vermählt. Die unheimliche Schwiegermutter hat bald mit Hilfe von Magie und weiblicher List den gesamten Haushalt unter ihre Kontrolle gebracht, und als die Geschwister versuchen sich aufzulehnen, verwandelt sie die sechs Brüder in Schwäne. Sorchas einzige Chance, den Bann zu lösen ist mit einem furchtbaren Opfer verbunden. Damit nicht genug, wird sie vom Feind gefangen genommen und nach Britannien verschleppt. Allein in der Fremde, ringt sie weiter um die Vollendung ihrer furchtbaren Aufgabe ohne zu ahnen, dass ihr eine noch schwerere Prüfung bevorsteht.

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Juliet Marillier erzählt hier das Märchen "Die sechs Schwäne" in wunderbarer Weise vor dem Hintergrund der irischen/keltischen Mythologie. Die
Ich-Erzählerin zieht einen sofort in ihren Bann, und man kann sich von der ersten Minute an mit Sorcha identifizieren und in die Geschichte, die Tragik und das Leid einfühlen. Es fällt wirklich schwer beim Lesen die Trauer, Wut oder Verzweiflung nicht selbst zu spüren. Ich hab des öfteren den Atem angehalten, meine Fäuste geballt oder ein Tränchen verdrückt...
Die Personen sind lebendig, interessant, haben ihre Stärken und Schwächen und es sterben sogar Einige, die man ein Stück weit in der Geschichte begleitet und lieb gewonnen hat. Einzig das Ende hat mich insoweit nicht befriedigt, als dass ich gerne viel mehr über die anderen Personen erfahren hätte.

Empfehlenswert für alle, die gerne ein romantisches, sehr gut geschriebenes Märchenbuch lesen, in dem es zwar keine Schlachten gibt, dafür aber viel Magie, Mut und Liebe... und natürlich Irland.


Dieses wunderschöne Buch hat mir seit langem mal wieder beim Lesen die Tränen fließen lassen.

Tochter der Wälder ist der erste Teil der Sevenwater-Trilogie, welches aber eine in sich abgeschlossene Geschichte ist. Allerdings hab ich den zweiten Band natürlich schon bestellt...

Betsy Tobin - Das Beinhaus


Kurzbeschreibung


Angesiedelt im ländlichen England des 17. Jahrhunderts, erzählt "Das Beinhaus" vor einem schaurig-spannenden Hintergrund die Geschichte zweier außergewöhnlicher Frauen. Eine von ihnen ist Dora, die allseits geachtete Dorfhure, von großer Schönheit, üppig und mit einer geradezu charismatischen Ausstrahlung. Die Männer kommen zu ihr, um ihre fleischlichen Lüste zu stillen, die Frauen, um ihre Freundschaft zu gewinnen. Als sie eines morgens tot am Boden einer einsamen Schlucht aufgefunden wird, ist das ganze Dorf in heller Aufregung. Sie lässt einen 11jährigen Sohn zurück, der über den Verstand eines kleinen Jungen, jedoch über den Körper eines ausgewachsenen Mannes verfügt.
Berichtet werden diese Ereignisse aus der Perspektive von einer auf dem örtlichen Gutshof dienenden jungen, einzelgängerischen Zofe. Der Tod Doras, mit der sie eng befreundet war, reißt sie aus der Routine ihres geregelten, ereignislosen Lebens. Sie glaubt nicht an einen Unfall, und als sich herausstellt, dass Dora zum Zeitpunkt ihres Todes wieder schwanger war, begibt sie sich fieberhaft auf die Suche nach dem Vater des Kindes, der ihr verdächtig scheint. Doch hinter dem Geheimnis von Doras Tod steckt mehr: das dunkle Geheimnis ihres Lebens. Sie verbarg eine Vergangenheit, deren Spuren weit über die Grenzen der ländlichen Gemeinde hinausführen und in der ein geheimnisvolles Porträt eine wichtige Rolle spielt. Als ein junger Porträtmaler im Dorf auftaucht, nehmen die Ereignisse eine Wende, die auch das Leben der jungen Zofe unwiederbringlich verändern wird ...

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Das Buch ist - entgegengesetzt der Beschreibung - nicht unbedingt als Krimi zu bezeichnen. Es ist eher eine Geschichte, die sich zwar um einen Todesfall dreht, aber doch mehr Wert auf die Einblicke in die damalige Zeit und das Leben der Dorfbewohner im Mittelalter legt. Man kann sehr schön miterleben, wie schnell man damals der Hexerei bezichtigt werden konnte, allein wenn man eine Narbe am Körper hatte. Aber auch, wie die Dorfbewohner zusammenhielten, sich alle gemeinsam umeinander kümmerten. Trotz Misstrauen und Klatsch und Tratsch.

Was mich an dem Buch am meisten fasziniert hat ist, dass die Autorin es in der Präsensform geschrieben hat. Kein leichtes Unterfangen, da man doch gerne versehentlich wieder in die Vergangenheitsform rutscht. Ihr ist es aber gelungen durch diese Wahl der Erzählform gut zwischen den tatsächlichen Geschehnissen und den Erinnerungen der Protagonisten zu differenzieren ohne zu langweilen.

Da das Buch nur knapp über 250 Seiten dick ist, kann man es gut an einem Nachmittag durchlesen. Es ist recht spannend (aber nicht spannend genug, um es Krimi oder Thriller zu nennen) und die Ereignisse nehmen tatsächlich ungewöhnliche Wendungen, auch wenn man das ein oder andere doch schon recht früh absehen kann. Für zwischendurch empfehlenswert, aber nichts, was einen nicht mehr loslassen würde.

4 Sterne.

1. Januar 2010

Ascan von Bargen - Die Legenden des Abendsterns

Kurzbeschreibung

Duncan erfährt an seinem 21. Geburtstag vom mysteriösen Vermächtnis seines toten Vaters. Schnell begreift er die verstörende Wahrheit: Er soll zum Mörder werden! Nur so lässt sich die unaussprechliche Gefahr noch abwenden, die sein eigener Vater vor vielen Jahren aus den namenlosen Abgründen des Schreckens heraufbeschworen hat, ehe er sich schließlich selbst das Leben nahm.

Schon seit Tagen ereignen sich Grauen erregende, scheinbar übernatürliche Dinge in einem Sanatorium: Insassen verschwinden trotz verriegelter Türen und meterdicker Mauern plötzlich aus ihren unterirdischen Zellen. Die einzige Spur sind Blutschlieren an den Decken, fast so, als hätte etwas die hilflosen Opfer mit aller Gewalt hinaufgezerrt ... und durch das Gestein gezwungen! «Die Hurentochter ist erwacht!», schreien die Patienten, wahnsinnig vor Angst. Die älteste der toten Götter sei gekommen, um sich zu nehmen, was ihr gebührt: die Welt!

Ein blutiger Wettlauf gegen die Zeit beginnt: Duncan Clairebourne bleiben nur wenige Tage, das Unsagbare zu verhindern, bevor die Sonnenfinsternis anbricht, von der in den kabbalistischen Schriften seines Vaters die Rede ist. Denn im Licht der schwarzen Sonne werden die Mächte des Bösen auf dem Höhepunkt ihrer Macht sein – und genau zu dieser Stunde wird die Hurentochter Ronové ein blutrünstiges, diabolisches Ritual zelebrieren, um die jenseitigen Kerker zu sprengen und ihre beiden satanischen Schwestern zu neuem, mordlüsternem Leben zu erwecken!

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Was die Kurzbeschreibung von Amazon so spannend verspricht, habe ich in diesem Buch wirklich lange gesucht. Und mit lange meine ich, dass ich für die knapp 330 Seiten fast einen Monat gebraucht habe. Vielleicht habe ich nicht das intellektuelle Verständnis, was man für Horror-Literatur braucht, aber dieses Buch fand ich einfach nur unnötig langatmig. Und nicht auf einer einzigen Seite wirklich spannend.
Die eigentliche, auf dem Klappentext versprochene Handlung fängt erst ungefähr ab Seite 100 an, man muss sich also durch knapp 1/3 des Buches kämpfen, bevor es überhaupt richtig los geht. Naja, stimmt so nicht ganz, die Geschichte mit dem Sanatorium wird in der Tat schon ziemlich früh mit ungefähr drei Sätzen abgegessen. Da hätte ich wirklich mehr erwartet... Es klang ja sooo gut auf dem Buchrücken...

von Bargen erschlägt den Leser förmlich mit einer unnötigen Vielzahl von Adjektiven. Was anfangs als eine Wohltat schien, nachdem mir dies bei einem zuvor gelesenen Buch einer anderen Autorin völlig fehlte, kam ich hier jedoch ins andere Extrem. Keine Person, kein Gegenstand oder Ort, der nicht mit mindestens drei Adjektiven genauestens beschrieben wurde. Dies störte meinen Lesefluss leider enorm, da das Geschehen dadurch in den Hintergrund gelangte. Und leider auch hier kein "show, don´t tell".
Auch durch den fast nicht vorhandenen Schriftsatz und die wirklich unzureichenden Absätze der Gesamtgeschichte war es teilweise sehr verwirrend dem Inhalt zu folgen.

Wahrscheinlich ist dieses Werk für Hardcore-Fans von Lovecraft & Co. zu empfehlen, ich konnte damit nichts anfangen. Lediglich das Titelbild ist sehr hübsch, wäre aber sicherlich noch hübscher, wenn der Buchdeckel stabiler wäre und nicht einfach nur auf 300g-Papier gedruckt.
3 von 5 Sternen

Jacqueline Carey - Kushiel; Das Zeichen (Band 1)

Kurzbeschreibung
Das Land Terre d'Ange ist ein Ort unübertroffener Schönheit und Anmut. Seine Bewohner entstammen der Verbindung von Göttern und Menschen und leben nach einer einfachen Regel: Liebe, wie es dir gefällt. Die junge Phèdre nó Delaunay ist seit ihrer Geburt mit dem Mal eines Gottes gezeichnet - Kushiels Pfeil, der Segen und Fluch zugleich bedeutet. Phèdre ist eine Anguisette und besitzt die einzigartige Gabe, Lust am Schmerz zu empfinden. Als gefragte Kurtisane am königlichen Hof kommt sie einer weitreichenden Verschwörung auf die Spur, die Terre d'Ange in seinen Grundfesten zu erschüttern droht ...
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Phedre, die Protagonistin, erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht, was das Einfühlen in sie wirklich erleichtert. Manchmal sogar so leicht, dass man meint, ihren Schmerz selbst fühlen zu können. Wobei wir schon bei dem Punkt wären, den ich ein wenig bemängeln möchte.
Da Phedre eine Anguisette ist, also eine echte Masochistin die als Konkubine arbeitet, beschreibt sie auch oftmals in detaillierter Genauigkeit die Folter und Verletzungen, die man ihr zufügt. Es fließt viel Blut, was ihr jedoch Spaß zu machen scheint. Ich persönlich kam damit nicht wirklich klar.
Zum Glück wird dies nicht bei jedem Mal genau beschrieben, doch als sie erzählt, wie man anfing sie bei lebendigem Leibe zu häuten, drehte sich mir doch leicht der Magen um.
Die Erotik kommt nicht zu kurz (wobei, in Relation zu den fast 1000 Seiten ist es doch recht dürftig), allerdings darf man keine romantische Liebesgeschichte erwarten.

Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und auf den letzten 50 Seiten hat man das Gefühl, die Autorin wollte möglichst schnell zu einem Abschluss kommen. Auf der einen Seite gut, da 953 Seiten definitiv genug sind, auf der anderen Seite aber schade, da es noch zwei Folgebänder gibt, in denen das Schicksal Phedres weitergeht. Insofern hätte man sich hier etwas mehr Zeit lassen können.

Die Charaktere haben mir eigentlich alle gut gefallen, auch wenn anfangs alle mal wieder engelsgleich schön und atemberaubend gut aussehen, aber das ist wohl üblich bei einem Volk, das direkt von den Göttern abstammt...
Lediglich die vielen Namen haben mir den einstieg in die Geschichte ein wenig schwer gemacht. Trotz des Namensregisters zu Beginn hatte ich bis zur letzten Seite das Gefühl, ich weiß noch immer nicht, von wem genau jetzt die Rede ist.

Sicherlich hat das Buch auch etwas langatmigere Stellen, aber über die kann man leicht hinweg lesen.
Ich werde die Folgebänder sicherlich auch noch lesen, irgendwann. Aber erstmal brauch ich wieder leichte Bücher, und das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes!

4 von 5 Sternen

Richelle Mead - Succubus Blues

Kurzbeschreibung

Georgina Kincaid ist ein Succubus. Und als solcher kann sie ihre Gestalt in die schönsten, attraktivsten und erotischsten Frauen verwandeln. Doch das erfüllt sie nicht wirklich. Eigentlich ist es ihr eher lästig, dass sie nicht einfach mal zum Vergnügen einen Mann küssen kann, denn sobald sie sich einem hingibt, saugt sie seine Energie in sich auf. Und das mal mehr und mal weniger...
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Ein Buch, was ich innerhalb von drei Tagen verschlungen hab. Nicht, dass es so besonders fesselnd ist, aber die Geschichte ist endlich mal wieder etwas anderes, als der momentan fast unerträgliche Einheitsbrei der Vampirgeschichten.

Es ist vielmehr eine Krimi-Liebes-Leidensgeschichte, mit einer eigentlich recht sympathischen Protagonistin, die versucht so normal wie es als Succubus möglich ist, ihr Leben zu meistern.
Das Buch hat zugegebener Maßen die ein oder andere Länge, und mir war auch ziemlich schnell klar, wer der ominöse Mörder sein muss, trotzdem hält die Geschichte auch die ein oder andere Überraschung parat. Und geizt auch nicht mit subtilem Wortwitz. Und ja, es kommen auch Vampire vor, aber in einer Art, wie sie erträglich sind...

Ebenfalls muss das sehr schöne Cover erwähnt werden. Der U-Book Verlag hat einfach ein Händchen dafür, das richtige Cover zum Inhalt zu finden.

Also, wer von Vampiren die Schnauze voll hat und sich mal mit Dämonen, gefallenen und nicht gefallenen Engeln befassen möchte, ist mit dem Buch bestens aufgehoben.

4 1/2 von 5 Sternen