23. Mai 2012

Outsource - Auf Umwegen zum Glück

Kurzbeschreibung:
Weil seine Firma das Call-Center, das er in Seattle geleitet hat, nach Indien auslagert, schickt man Todd aufgrund seiner Vorliebe für asiatisches Essen los, um dort neue Strukturen aufzubauen und seine Nachfolger einzuschulen. Doch das Büro ist ein Rohbau, die Belegschaft ungelernt, das Auftragssoll hoch und Indien voller Rätsel. Nach einem kulturellen Crashkurs lernt Todd das Land und mit Asha eine seiner schönsten Repräsentantinnen besser kennen. Doch ungeachtet erzielter Ergebnisse fordert Todds Firma weiteren Tribut.
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Dieser Film ist ein kleines Juwel in dem Einheitsbrei der Romantikkomödien. Die Charaktere sind allesamt unglaublich liebevoll und charmant gezeichnet und bedienen natürlich auch all die erwarteten Klischees, die man sowohl von Indien als auch von Amerika hat. Dennoch wird keine Figur in irgendeiner Weise ins Lächerliche gezogen oder gar entwürdigt. Gerade der Charme der indischen Mitarbeiter ist so herzerfrischend und lebensfroh, dass man sich am Liebsten ins nächste Flugzeug nach Indien setzen möchte. Natürlich ist das Ende in irgendeiner Weise vorhersehbar, aber das Happy End spielt sich eher im Kopf der Zuschauer ab. Besonders gefallen haben mir die kleinen Feinheiten der kulturellen Unterschiede, die hier herrlich auf den Punkt gebracht werden. Z.B. als Todd in völliger Selbstverständlichkeit berichtet, wie man kleine Kälbchen mit einem Brandeisen kennzeichnet. Die Augen der indischen Mitarbeiter waren einfach nur zu köstlich. Überhaupt sind sämtliche Figuren bis ins Detail hervorragend gecastet und augearbeitet.

Outsourcing ist ein Film, der einem vom ersten Augenblick ein Lächeln ins Gesicht zaubert, welches man bis zum Abspann nicht verliert.

12. Mai 2012

Beuterausch - Jack Ketchum

Kurzbeschreibung


Gefangen in einer Spirale der Gewalt
Sie ist die letzte Überlebende eines Kannibalenstamms, der jahrzehntelang die Ostküste der USA in Angst und Schrecken versetzte. Geschwächt und verwundet gerät sie in die Gewalt des tyrannischen Familienvaters Cleek. Der Sadist Cleek versucht, die wilde Frau zu »zähmen«, wobei er seine Familie als Komplizen missbraucht. Doch er hat den Überlebenswillen seiner Gefangenen unterschätzt. Bevor sein Experiment zu Ende ist, werden alle Unaussprechliches durchleiden müssen.

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Ein Buch, das meine beste Freundin mit empfohlen und geliehen hat. Ich muss dazu sagen, sie steht auf Stephen King und Horror/Splatter.
Ja, das Buch las sich schnell. Vielleicht lag es aber auch an den "nur" 288 Seiten. Da bin ich mit den Fantasybüchern schon schwereres gewohnt.

Die Geschichte kommt meines Erachtens das ganze Buch über nicht wirklich in die Gänge. Natürlich fiebert man irgendwie mit den vermeindlichen Opfern mit, aber weder die Handlung noch die Charaktere entwickelten die von mir erwartete Tiefe. (Lag das evtl. auch an den nur 288 Seiten?) Es geht nicht nur um die reine Brutalität und Splatter - gut, gegen Ende hin schon - sondern mehr um einen Hauch von Psycho. Wobei dieser am ehesten darauf beruht, dass hier zwei Tabuthemen abgehandelt werden: Kannibalismus und Inzest bzw. Kindesmissbrauch. Schön gepackt und verschnürt mit der Dominanz eines Familienvaters, der nach außen hin ein angesehener Anwalt ist. Nunja, da hab ich aber schon Schlimmeres gelesen. Ich persönlich konnte mit keinem der Charaktere wirklich warm werden und daher so auch nicht in der Form mitleiden, wie es die Figuren vielleicht verdient hätten. Der Epilog in dem Buch, der aus einer Art kleinen Kurzgeschichte besteht, reißt es fast wieder raus.


Vielleicht tu ich dem Buch unrecht und vielleicht bin ich einfach schon zu fantasyverseucht, aber es hat mich nicht gegruselt und Mitgefühl kam auch nicht auf. Es war ein Versuch, ein anderes Genre auszuprobieren, aber ich bleib dann doch lieber bei Altbekanntem...