1. Januar 2010

Jacqueline Carey - Kushiel; Das Zeichen (Band 1)

Kurzbeschreibung
Das Land Terre d'Ange ist ein Ort unübertroffener Schönheit und Anmut. Seine Bewohner entstammen der Verbindung von Göttern und Menschen und leben nach einer einfachen Regel: Liebe, wie es dir gefällt. Die junge Phèdre nó Delaunay ist seit ihrer Geburt mit dem Mal eines Gottes gezeichnet - Kushiels Pfeil, der Segen und Fluch zugleich bedeutet. Phèdre ist eine Anguisette und besitzt die einzigartige Gabe, Lust am Schmerz zu empfinden. Als gefragte Kurtisane am königlichen Hof kommt sie einer weitreichenden Verschwörung auf die Spur, die Terre d'Ange in seinen Grundfesten zu erschüttern droht ...
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Phedre, die Protagonistin, erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht, was das Einfühlen in sie wirklich erleichtert. Manchmal sogar so leicht, dass man meint, ihren Schmerz selbst fühlen zu können. Wobei wir schon bei dem Punkt wären, den ich ein wenig bemängeln möchte.
Da Phedre eine Anguisette ist, also eine echte Masochistin die als Konkubine arbeitet, beschreibt sie auch oftmals in detaillierter Genauigkeit die Folter und Verletzungen, die man ihr zufügt. Es fließt viel Blut, was ihr jedoch Spaß zu machen scheint. Ich persönlich kam damit nicht wirklich klar.
Zum Glück wird dies nicht bei jedem Mal genau beschrieben, doch als sie erzählt, wie man anfing sie bei lebendigem Leibe zu häuten, drehte sich mir doch leicht der Magen um.
Die Erotik kommt nicht zu kurz (wobei, in Relation zu den fast 1000 Seiten ist es doch recht dürftig), allerdings darf man keine romantische Liebesgeschichte erwarten.

Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und auf den letzten 50 Seiten hat man das Gefühl, die Autorin wollte möglichst schnell zu einem Abschluss kommen. Auf der einen Seite gut, da 953 Seiten definitiv genug sind, auf der anderen Seite aber schade, da es noch zwei Folgebänder gibt, in denen das Schicksal Phedres weitergeht. Insofern hätte man sich hier etwas mehr Zeit lassen können.

Die Charaktere haben mir eigentlich alle gut gefallen, auch wenn anfangs alle mal wieder engelsgleich schön und atemberaubend gut aussehen, aber das ist wohl üblich bei einem Volk, das direkt von den Göttern abstammt...
Lediglich die vielen Namen haben mir den einstieg in die Geschichte ein wenig schwer gemacht. Trotz des Namensregisters zu Beginn hatte ich bis zur letzten Seite das Gefühl, ich weiß noch immer nicht, von wem genau jetzt die Rede ist.

Sicherlich hat das Buch auch etwas langatmigere Stellen, aber über die kann man leicht hinweg lesen.
Ich werde die Folgebänder sicherlich auch noch lesen, irgendwann. Aber erstmal brauch ich wieder leichte Bücher, und das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes!

4 von 5 Sternen

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