29. Dezember 2010

Die verlassene Geschichte - Andres Ibanez

Kurzbeschreibung:
Prinz Adenar ist von einer schrecklichen Krankheit befallen: der Langeweile. Also reist er nach Floria, um seine Seele zu suchen. Dort muß er feststellen, daß seine gesamten Erinnerungen aus einem Buch zu stammen scheinen, das alle Florianer kennen. Auf der Suche nach der Wahrheit kommt Prinz Adenar einem Geheimbund auf die Spur...

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Ein Buch vom Grabbeltisch, und für knapp 3,00 € wars auch okay. 
Die Geschichte beginnt wirklich vielversprechend und auch die Ideen des Autors sind sogar erstmal recht innovativ. Prinz Adenar lebt in einer Welt, die fast schon perfekt ist und sehr detailreich und liebevoll beschrieben wird. Doch er erkrankt und muss sich auf die Suche nach seiner Seele begeben. So weit, so gut. Aber ab dem Moment, wo Adenar in die Gesellschaft der neuen Welt, in die er - per Transportkugeln von Feen erschaffen - gelangt gerät, wird das Buch einfach langatmig und sehr vorhersehbar. Der Protagonist wird einem nicht wirklich sympathisch, besonders da er sich unsterblich in die Mörderin seines Vogelfreundes verliebt... sehr, sehr merkwürdig. Das Schlimmste aber ist, dass das Buch einfach aufhört und wohl auch kein Folgeband in Planung ist. Es ist in etwa so, als würde "Herr der Ringe" in Bruchtal enden...

Die Geschichte hat definitiv Potential, verschenkt aber leider sehr gute Ideen und driftet in die Einheitssuppe der Fantasy ab.

Schwache 5 von 10 Punkten.

22. Dezember 2010

Wir sind keine Engel (1955)

Kurzbeschreibung:
Drei Knastbrüder entkommen der Teufelsinsel und schleichen sich bei einer französischen Kaufmannsfamilie ein. Schließlich befreien sie diese von ihrem nervig-bösen Onkel...

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Ein Film, der einfach jedes Jahr zu Weihnachten dazu gehört, wie der Weihnachtsbaum, die Geschenke und Fondue. Ich würde sagen, dies ist mit Abstand der beste Film, den ich je gesehen hab. Einfach ein wundervoller, herzerwärmender Klassiker mit grandiosen Schauspielern. Sir Peter Ustinov in einer seiner besten Rollen, aber auch Humphrey Bogard und Aldo Ray spielen göttlich. Allein die herrliche Szene als per Kartenspiel ausgelost wurde, wer nun Vetter Andre vor der verloren gegangenen Schlage Adolf warnen soll. Schön, dass auch diese am Ende ihren wohlverdienten Heiligenschein erhält.

Jedem, der diesen Film noch nicht gesehen hat kann ich nur empfehlen: Guckt ihn euch an, es lohnt sich. Ein Weihnachtsklassiker, wie er höchstens noch mit "Ist das Leben nicht schön" zu vergleichen wäre, nur viel, viel  lustiger.

Ich vergebe die maximale Punktzahl von 10 von 5 Sternen. 


Stein und Flöte - Hans Bemmann

Kurzbeschreibung:
Die Geschichte von Lauscher, der falschen Freunden folgt, Unschuldige aus Ungeduld und Gedankenlosigkeit verwundet, Frauen liebt, die sich in Wolf und Falke verwandeln, jedoch von einer erlöst wird, deren Augen wie sein magischer Stein schimmern, gehört nicht in die Kategorie der Phantastischen Romane mit ihren Helden, die unverändert von Abenteuer zu Abenteuer fortschreiten. Dies ist ein Entwicklungs-, ein Bildungsroman. Lauscher sucht und lernt und zweifelt, muss das Warten lernen und die wahre Liebe, und vor allem: dass ein Mensch niemals ein Ziel erreicht, ohne nicht im gleichen Augenblick zu begreifen: "...und das ist noch nicht alles!"

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Ein richtig dickes Buch, kleine Schrift auf hauchdünnen Seiten. Aber da ich schon so viel Gutes über dieses Buch gehört hatte, musste ich es doch einmal versuchen. Was soll ich sagen, anfangs war ich wirklich begeistert. Die ganze Geschichte war so märchenhaft und wundervoll erzählt. Viele Geschichten und Erzählungen, Gedichte und Lieder reihten sich aneinander und obwohl Lauscher eigentlich viel erlebt, hatte man nie das Gefühl, dass die Handlung voran-getrieben wird. Anfangs ist dies auch wirklich schön, ja fast ein wenig beruhigend und genau das Richtige um dem Alltagsstress und der Hektik zu entgehen.
Das erste Buch war auch wirklich spannend und man hat mit Lauscher gelitten und sich an der Handlung erfreut. Leider ist aber das gesamte Werk nicht nach dem ersten Buch  zu Ende. Im zweiten Buch sucht Lauscher weiter nach seinem Ziel und manchmal will man ihm schon gern die ein oder andere Ohrfeige verpassen, weil er sich gar so dumm anstellt. Irgendwie lernt er überhaupt nichts, weder von verschiedenen Ereignissen, Weggenossen oder aus den eigenen Fehlern. Es ist keinerlei Entwicklung zu erkennen. Das macht unseren Protagonisten leider immer unsympathischer. Nach gut der Hälfte des Gesamtwerkes habe ich es leider vor Langeweile nicht mehr geschafft weiterzulesen und das doch recht gewichtige Buch zurück ins Regal gestellt. Im Moment interessiert es mich einfach nicht, wie es weitergeht, vielleicht, irgendwann mal lese ich weiter. Bis dahin widme ich mich lieber Büchern, bei denen ich nicht das Gefühl habe, ich verschwende meine Zeit.
Schade, es begann so vielversprechend, ließ aber nach dem ersten Buch rapide nach.

Da ich mich aber anfangs doch ganz gut unterhalten hab, gibts 3 von 5 Sternen.