4. Februar 2010

Die Träume des Jonathan Jabbok - Ralf Isau


Kurzbeschreibung

Eine phantastische Traumreise, von der es kein Zurück gibt.

Jonathan Jabboks Träume entführen ihn in die fremde Welt Neschan, wo er an der Seite seines »Traumbruders« Yonathan das Land vor dem Untergang retten soll. Mit jedem Schritt, den er tiefer nach Neschan vordringt, entfernt er sich weiter von seiner eigenen Welt - bis er an den Punkt gelangt, an dem es kein Zurück mehr gibt ...

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Wieder mal ein Buch, was mich überhaupt nicht überzeugen konnte.
Die Grundidee ist ja gar nicht mal so schlecht. Im Prinzip hätte es interessant werden können, diese Idee der Spiegelwelt, in der Jonathan in seinen Träumen die Abenteuer seines "Traum-ichs" erlebt. Leider driftet diese Geschichte dann aber ziemlich schnell in einen schlechten Herr-der-Ringe-Plot. (Nicht der böse Ring muss in einem fernen Land vernichtet werden, sonder der gute Stab muss einem Richter (?) in einem fernen Land gebracht werden, damit wieder alles gut wird.)
Zugegeben, es ist der erste Band einer Trilogie, und ich gehe davon aus, dass die Geschichte in den Folgebändern noch genauer erläutert wird, in diesem Teil jedoch stolpern die Protagonisten von einem dämlichen Fettnapf in den Nächsten...

Was mich besonders fuchsig gemacht hat, es passiert einfach zuviel. Die Geschichte, zumindest der Teil, der in Neschan spielt, ist fast ausschließlich eine Aneinanderreihung von gefährlichen Situationen, aus denen die Protagonisten (nämlich der Ring- äh..Stabträger und sein treuer Freund Sam, achnee, Yomi) immer im letzten Moment und immer mit Hilfe des Stabes oder einer anderen nervigen Figur errettet werden.
Ich gebe zu, an verschiedenen und außergewöhnlichen Figuren mangelt er der Story nicht. Auch Beschreibungen von Umgebung und Landschaft liegen Ralf Isau. Leider gibt er dem Leser nicht die Zeit, dies auch zu genießen. Stattdessen gehts wieder ab in ein wanderndes Moor, zu einem Klebebaum, einer turmhohen, gefräßigen Kröte und so weiter und so weiter.

Fast atemlos rennt man durch die Story und freut sich schon fast, mal wieder ein, zwei Seiten zu lesen, die in der "Realwelt" spielen. Dort sitzt nämlich der zweite Protagonist, also der andere Jonathan, im Rollstuhl und philosophiert altklug vor sich hin. Aber auch diese Figur nervt, da er zwar körperlich behindert ist, dies aber mit Besserwisserei und rhetorischer Aufmüpfigkeit gut zu kompensieren weiß.

Wie gesagt, die Idee wäre nicht schlecht gewesen, die Umsetzung ist leider nicht geglückt.

2 Sterne. Wofür weiß ich allerdings auch nicht so genau...

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