8. Mai 2010

Der Kristall des Chaos - Jennifer Fallon

Kurzbeschreibung
Die Gezeitenherrscher haben sich in Jelidia versammelt, um ein Tor zu einer anderen Welt zu öffnen. Dazu müssen sie jedoch zunächst den Chaoskristall finden, der sie nach Amyrantha gebracht hat. Ihre Suche führt sie nach Glaeba, wo die Herzogin Arkady von dem Unsterblichen Jaxyn gefangen gehalten wird. Kurz darauf gelingt Arkady die Flucht, und auch die Herzogin begibt sich auf die Suche nach dem magischen Kristall. Mit seiner Hilfe hofft der Unsterbliche Prinz Cayal, seinem Leben endlich ein Ende setzen zu können. Doch niemand weiß, wohin das geheimnisvolle Tor zwischen den Welten führen wird.

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Erstmal vorab, der letzte Band der Gezeitenstern-Saga von Jennifer Fallon polarisiert. Liest man bei Amazon die Rezensionen, so würde man sich das Buch wahrscheinlich nicht mehr unbedingt kaufen, aber wie gut, dass man sich selbst eine Meinung machen kann. Mir wäre ein krönender, ja nahezu genialer Abschluss einer innovativen Fantasy-Reihe entgangen.

In jedem Band dieser Saga gab es zum Ende hin eine richtig große Überraschung. Sei es, dass ein neuer Unsterblicher offenbart wurde, oder man endlich erfuhr, wer der ominöse Gefangene ist. Doch der letzte Band toppt alles dagewesene um Längen. 
Eigentlich fand ich Arkady als Protagonistin nie sehr spannend. Ihre Geschichte war schön erzählt, doch wirklich berührt hat sie mich nicht. Spannender fand ich die Gezeitenfürsten, ihre Probleme und Intrigen; selbst das Schicksal der Crassii hat mich mehr interessiert. Dennoch hat mich diese Saga in ihren Bann gezogen, wie es kaum eine andere Fantasy-Reihe geschafft hat. 
Der vierte Band setzt eigentlich die Geschichte in gewohnter Weise fort und man erlebt auch hier noch die ein oder andere Überraschung. Der wirkliche Knaller kommt dann aber ab Seite 532. Plötzlich steht die gesamte Geschichte in einem völlig neuen Licht da und man weiß grad selbst nicht mehr, ob man Männchen oder Weibchen ist. Holla!! Man kann kaum etwas darüber schreiben, ohne zu spoilern, aber ich kann soviel verraten: Es lohnt sich! 

All die Kritiken bei Amazon, die von einem überhasteten Ende, bedingt durch die Zeitnot des Abgabetermins sprechen, kann ich wirklich nicht verstehen. Das Ende musste genauso passieren, wie es Frau Fallon zu papier gebracht hat. Alles andere wäre wahrscheinlich der Saga nicht würdig gewesen. Und bis auf das kleine Verständnisproblem des Namens, hat mir das Ende zu 200% zugesagt. Es war großartig und man kommt ganz schön ins Grübeln. Sehr schlau, Frau Fallon.

Die Zeit des Wartens zwischen den Erscheinungsterminen zog sich wie Kleister, und am Veröffentlichungstag hatte ich schon meist die Hälfte des Buches verschlungen (nun weiß ich, wie es all den Harry-Potter-Freaks ging...). ich hoffe sehr, dass es vielleicht noch weiter geht. Irgendwie. Luft dafür, hat sich die Autorin ja gelassen. Vielleicht auch einfach ein Spin-off, der sich mehr um die Zurückgelassenen dreht. Vielleicht auch eine Geschichte der Crassii. Möglichkeiten gibt es nun wahrlich genug. 

Ich bin ein wenig traurig, dass es nun vorbei sein soll, dennoch wissen wir ja nun, vorbei ist es mit den Gezeitenfürsten nie, denn sie sind unsterblich...

5 von 5 Sternen!!

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